Wegen der Sperrung ruhte der Bahnverkehr, es kommt zu Verspätungen und Zugausfällen. Die Reisenden warteten vor den Zugängen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Polizei kann nach einer Stunde Entwarnung geben: Nach einem Drohhinweis wurde das gesamte Gebiet abgesucht, aber keine Gefährdung entdeckt.

Der Stuttgarter Hauptbahnhof ist am Sonntagvormittag komplett abgeriegelt worden. Etwas mehr als eine Stunde lang fuhren keine Züge, auch keine Stadtbahnen und S-Bahnen. Auch die Tiefgarage war dicht. Dann kam um 11.45 Uhr die Entwarnung, und alle Bereiche wurden wieder freigegeben. Der Alarm war um 10.20 Uhr eingegangen.„Wir haben einen Hinweis auf eine Bedrohungslage bekommen“, sagt Denis Sobek, der Sprecher der Bundespolizei. Dieser sei sehr allgemein gewesen – es sei keine konkrete Tat angekündigt worden. Auch seien keine Personen gesichtet worden, die andere gefährden würden, sagt er auf Nachfrage. Der Hinweis sei über den Polizeinotruf eingegangen.

 

Bundes- und Landespolizei suchten das gesamte Gelände auf gefährliche Gegenstände und Personen ab, von denen eine Gefahr ausgehen könnte. Als sie gut eine Stunde nach dem Alarm nichts gefunden hatten, beendeten sie den Einsatz. „Danach waren natürlich auch eine gewisse Zeit lang noch Einsatzkräfte zu sehen, auch wenn keine Gefahr bestand, das sollte die Reisenden nicht verwundern. Das ist bei solchen Lagen ganz normal“, sagt der Bundespolizeisprecher.

Fahrgäste kritisieren die mangelnde Information der Bahn

Fahrgäste reagieren zum Teil verständnisvoll, aber auch frustriert. So berichtet eine Reisende, sie fühle sich unzureichend informiert. In der App auf dem Handy sei lediglich zu lesen, dass ein Polizeieinsatz den Zugverkehr behindere und mit Verspätungen zu rechnen sei. Durchsagen seien keine gekommen.

Ob sich die Meldung am Sonntag in die Reihe der Bedrohungsmeldungen einreiht, die in den zurückliegenden Tagen vor allem an Schulen, aber auch bei Behörden eingegangen waren,war am Sonntag noch nicht klar. Die Bundes- und die Landespolizei ermitteln weiter.