Der Südwesten benötigt dringend mehr Lehrer. Foto: dpa

Die neue Datensammlung zu Lehrerstellen lässt auf eine vorausschauende Personalplanung an den Schulen hoffen. Das ist gut, denn die Zeit drängt.

Stuttgart - Endlich. Kultusministerin Susanne Eisenmann legt eine Prognose über den zu erwartenden Bedarf an Lehrerstellen für die nächsten zehn Jahre vor, und sie stellt in Aussicht, dass die Daten jedes Jahr auf den neuesten Stand gebracht werden. Damit legt sie die Basis für eine vorausschauende Personalplanung, die man im Schulbereich seit Jahren vermisst. Natürlich gibt es Unwägbarkeiten, wer weiß schon, wie viele Leute ihren Wohnsitz wechseln. Doch jetzt liegen Daten vor, die plausibel klingen. Darauf kann man aufbauen. Die Reformprojekte werden sauber zusammengerechnet, von der Inklusion bis zum Aufwuchs bei Gemeinschaftsschulen, von denen viele ihre volle Zahl an Klassenstufen noch nicht erreicht haben.

Neue Lehrer gewinnen

Positiv ist, dass es kaum Zweifel an den Kalkulationen gibt, auch wenn immer Wünsche offen bleiben. Das lässt hoffen, dass die Zeit der Prognosen und Gegenprognosen (wenigstens vorerst) vorbei ist. Geführt hat das Gezänk um den Bedarf ohnehin zu nichts. Auch die Schuldzuweisungen sollten ein Ende haben. Es ist auch so genug zu tun. Doch so verdienstvoll die Datensammlung ist, sie führt zu keinem einzigen neuen Lehrer. Aber sie beweist, dass die Not groß ist, und sie kann als Basis dienen, auf der neue Maßnahmen entwickelt werden, um Lehrer zu gewinnen. Das ist ein wichtiger Fortschritt. Denn die Zeit drängt.