Beatrix von Storch erntet auf Twitter scharfe Kritik. Foto: dpa

Nach den ersten Meldungen zu der Amokfahrt in Münster verbreitet AfD-Politikerin Beatrix von Storch schon Hetze gegen Flüchtlinge. Und legt am nächsten Tag noch einmal nach.

Berlin - Mit neuen islamfeindlichen Äußerungen hat die AfD-Politikerin Beatrix von Storch nach der Amokfahrt eines 48-jährigen Deutschen am Samstag in Münster scharfe Kritik auf sich gezogen. SPD-Vizechef Ralf Stegner bezeichnete die im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Einlassungen dort als „ekelhaft“ und „widerlich“.

Von Storch hatte unmittelbar nach den ersten Meldungen über die Amokfahrt den Satz „Wir schaffen das“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Flüchtlingszuzug zitiert und damit nahegelegt, ein Flüchtling sei für die Tat verantwortlich. „Das tragische Unglück von Münster ruft Leute auf den Plan, die das politisch instrumentalisieren und die Angehörigen der Opfer missbrauchen wollen - das ist schändlich“, twitterte Stegner. „Völlig unabhängig von Motiven oder Tätern“ seien „Tragödien wie in Münster furchtbar“. „Versuche, das politisch auszuschlachten, sind widerlich“, erklärte der Sozialdemokrat.

Beatrix von Storch legt auf Twitter noch einmal nach

Von Storch legte am Sonntagmorgen nach und nannte den Täter von Münster einen „Nachahmer“ islamistischer Gewalttäter. „Ein Nachahmer islamischen Terrors schlägt zu - und die Verharmlosungs- und Islam-ist-Vielfaltsapologeten jubilieren.“ Dieser Jubel sei „der Beweis, dass alle die geleugnete Gefahr genau sehen - der Islam wird wieder zuschlagen“. Die Frage sei „nicht ob, sondern wann“.

Bei Twitter sorgte die Vizechefin der AfD-Fraktion im Bundestag mit ihren Äußerungen für breite Kritik und Empörung. „Es gibt Menschen, die sind nicht integrierbar - und Beatrix von Storch gehört mit Sicherheit dazu“, schrieb etwa der Kabarettist Dieter Nuhr in dem Kurzbotschaftendienst. Bei der Amokfahrt mit einem Campingbus in der Altstadt von Münster waren am Samstagnachmittag zwei Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Der Täter erschoss sich anschließend selbst. Die Ermittlungen zum Motiv sind noch nicht abgeschlossen, einen islamistischen Hintergrund soll es aber nicht geben.