Beamte erhalten mehr Geld Foto: dpa

Mehr Geld für die Beamten reißt Löcher in den Haushalt. Die Ministerien sollen sie nun stopfen. In der Regel ist die Opposition der Freund der Beamten. Vor Wahlen mitunter auch die Regierung, meint Kommentatorin Maria Wetzel.

Stuttgart - Den Beamten im Land stehen gute Zeiten bevor: Anders als in früheren Jahren werden die Tarifergebnisse für die Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder zügiger auf sie übertragen. Statt bis zu zwölf Monate müssen sie dieses Mal maximal fünf Monate auf eine Erhöhung ihrer Besoldung warten. Und anders als ihre Kollegen in anderen Ländern erhalten sie von 2018 an obendrein noch einen Baden-Württemberg-Bonus von 0,325 Prozent. Zudem wird die Absenkung der Eingangsbesoldung für junge Beamte 2018 wieder rückgängig gemacht. Diese Verbesserungen seien notwendig, damit der Landesdienst für junge Fachkräfte attraktiv bleibe, argumentieren alle Seiten in seltenem Einvernehmen.

Normalerweise gilt die Opposition als Freund der Beamten. Vor der Bundestagswahl wollen es sich aber auch die Regierungsparteien nicht mit ihnen verscherzen. Vielleicht möchten die Landtagsabgeordneten auch vergessen machen, dass sie jüngst im Hauruckverfahren ihre Altersversorgung zu verbessern versuchten.

Die Verbesserungen für die Beamten haben Folgen. Das, was die Finanzministerin eigentlich für höhere Personalausgaben eingeplant hatte, reicht bei weitem nicht. Um den Haushalt zu konsolidieren, muss in den nächsten Jahren an anderer Stelle dauerhaft gespart werden. Als erste sind die Ministerien dran.

maria.wetzel@stzn.de