Hanna-Marie Schieder (li.) und Karla Borger bilden künftig fest ein Beachvolleyball-Team. Foto: IMAGO/Beautiful Sports/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Peter Weber

Die Beachvolleyball-Karriere von Karla Borger geht weiter. Nun ist klar, mit welcher Partnerin die Wahl-Stuttgarterin künftig im Sand stehen wird.

Die Enttäuschung war groß gewesen im vergangenen Frühsommer – als klar war, dass Karla Borger nach Rio und Tokio keine weiteren Olympischen Spiele als aktive Sportlerin erleben wird. Die Teilnahme an den Sommerspielen von Paris hatte die Beachvolleyballerin mit ihrer damaligen Partnerin Sandra Ittlinger denkbar knapp verpasst. Damals war nicht nur der Traum vom Baggern und Blocken am Fuße des Eiffelturms geplatzt, auch das Ende des Teams Borger/Ittlinger war damit besiegelt. Und im Falle der 35-jährigen Karla Borger („Es gibt kein Muss mehr“) stellte sich auch die Frage, ob sie ihre Karriere überhaupt fortsetzen wird.

 

Die Antwort hat die in Stuttgart lebende Beachvolleyballerin am Montag gegeben. „Ich möchte jeden Wettkampf und alle Erlebnisse bewusst aufsaugen und genießen“, schrieb sie in den sozialen Medien – betonte aber auch: „Gleichzeitig aber auch meine Erfahrungen an Marie weitergeben.“ An Hanna-Marie Schieder – mit der sie ab sofort fest ein Duo im Sand bildet.

Die beiden hatten bereits im Anschluss an Borgers Olympia-Enttäuschung gemeinsam auf dem Feld gestanden. Unter anderem bei der EM, bei der sie früh scheiterten. Aber auch beim sechsten Turnier der diesjährigen German Beach Tour in München – das sie gewannen. „Gerade mit Blick auf den Erfolg in München war das ein guter Auftakt für uns, aus dem wir extrem große Motivation ziehen“, sagt Borger. Es reifte in der Folge die Erkenntnis, dass es gut klappen könnte mit einer gemeinsamen nächsten Saison.

„Wir sind sehr glücklich und haben einfach das Gefühl, dass wir gut miteinander harmonieren und großes Potenzial haben“, sagt Borger, die auch Präsidentin des Vereins Athleten Deutschland ist, der die Interessen der Sportlerinnen und Sportler repräsentiert, nun. Die erst 23-jährige Hanna-Marie Schieder ergänzt: „Wir haben uns dieses Jahr richtig kennengelernt und beide schnell gespürt, dass es passt. Die Vorfreude auf all die gemeinsamen Momente ist riesig.“ Sie holte jüngst an der Seite von Anna-Lena Grüne Gold bei der WM der Studierenden – was 2011 auch Karla Borger gelungen war.

Als Ziel haben die beiden die Heim-EM im kommenden Jahr in Düsseldorf, die Spiele 2028 in Los Angeles sind zumindest für Karla Borger kein Thema mehr: „Dafür bin ich zu alt.“ Hanna-Marie Schieder will sich an der Seite der erfahrenen Partnerin zunächst „international im Spitzenfeld etablieren“. Trainieren wird das Duo am Stützpunkt in Stuttgart. „Wir werden“, verspricht der deutsche Chef-Bundestrainer Christoph Dieckmann, „die beiden bestmöglich unterstützen.“

Der nächste gemeinsame Auftritt von Borger/Schieder steht im November beim Turnier in Rio de Janeiro an.