Protagonisten der strittigen Szene: Ludwigsburgs Michael Stockton (li.) und Bayern-Aufbauspieler Heiko Schaffartzik Foto: Getty

Das vierte Play-off-Viertelfinalspiel zwischen den Bundesliga-Basketballern der Riesen Ludwigsburg und Bayern München wird wiederholt. Völlig zu Recht, wie unser Sportredakteur Simon David in seinem Kommentar meint.

Es ist ein Novum in der Geschichte der Basketball-Bundesliga (BBL):  Erstmals wird ein Spiel aufgrund eines Schiedsrichterfehlers wiederholt. Die Ludwigsburger dürfen das vierte Play-off-Viertelfinalspiel gegen Bayern München noch einmal austragen. Das gab es in den vergangenen 16 Jahren, seit die Beletage der Korbwerfer eigenständig ist, noch nie.

Doch die Entscheidung des unabhängigen Spielleiters Dirk Horstmann ist gerecht. Denn es handelte sich um einen klaren Regelverstoß der Regelhüter. Sie haben in der entscheidenden Phase des Spiels fälschlicherweise die Riesen um die Siegchance gebracht, als sie einen bereits verwandelten Freiwurf annullierten und Bayern den Ballbesitz zusprachen.

Dennoch mutet in diesem Fall vieles seltsam an: Warum haben etwa Bayern-Aufbauspieler Heiko Schaffartzik und sein Trainer Svetislav Pesic Schiedsrichterin Anne Panther bewusst in die Irre geführt? Und warum haben sich die drei Schiedsrichter auf einmal umstimmen lassen? Oder: Warum hat der Spielleiter auf ein Wiederholungsspiel entschieden, obwohl er die TV-Bilder eigentlich nicht verwenden durfte, sondern auf die Berichte der Beteiligten angewiesen war – die in der Sicht auf die strittige Szene drei (FC Bayern, Schiedsrichter und Kommissar) zu eins (MHP Riesen) gegen den Ludwigsburger Protest ausgegangen sein müssten?

Wie auch immer – letzten Endes wurde sogar der Einspruch des großen FC Bayern gegen das Urteil abgelehnt. Sie sollten nun Größe zeigen und keinen Rechtsstreit suchen. Die passende Antwort sollten sie stattdessen auf dem Parkett geben. Im Sinne des Basketballsports – und des Fair Plays.