Beim Testspiel des FC Bayern München gegen SpVgg Landshut haben die Spieler der Amoklauf-Opfer gedacht. Foto: dpa

Der schreckliche Abend von München hat auch bei vielen Sportlern für große Betroffenheit gesorgt. In ganz Bayern wird mit Trauerflor gespielt, eine generelle Spielabsage im Freistaat gibt es nicht.

München/Berlin - Nach dem Anschlag in München hat auch die Sportwelt mit großer Betroffenheit und tiefer Anteilnahme reagiert. „Wir sind entsetzt über diese abscheuliche Tat“, sagte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Trauer, Mitgefühl, Fassungslosigkeit. Der FC Bayern München ist in Gedanken bei allen Betroffenen“, schrieb der deutsche Fußball-Rekordmeister noch in der Nacht beim Kurznachrichtendienst Twitter. Der neue Bayern-Trainer Carlo Ancelotti reagierte bestürzt. „Sehr traurig... Unverständlich... Mein tiefes Mitgefühl mit den Opfern und Ihren Familien“, teilte der Italiener mit.

Bei ihrem 3:0-Testspielsieg in Landshut am Samstagabend trugen die Bayern-Profis Trauerflor, zudem gab es eine Schweigeminute vor Spielbeginn in Gedenken an die Opfer vom Freitagabend.

Boateng: „Betet für München“

„Betet für München“, bat Weltmeister Jérôme Boateng. „Die Geschehnisse in München machen mich traurig und sprachlos“, meinte Abwehrspieler Holger Badstuber bei Twitter. Er sei traurig, solche Nachrichten zu hören, erklärte Bayern-Profi Javí Martinez. „Es muss jetzt aufhören“, schrieb der Spanier.

Der Investor des Fußball-Zweitligisten 1860 München, Hasan Ismaik, reagierte „schockiert und fassungslos“. Er schrieb: „Ich wünsche Euch viel Kraft in diesen schweren Stunden.“ Wenige Stunden später sagten die „Löwen“ ihr für Sonntag geplantes Fanfest ab. „Keinem Münchner - und keinem Löwen - ist an diesem Wochenende zum Feiern zumute“, schrieben die Sechziger auf ihrer Homepage.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat auf eine generelle Absage der Spiele am Wochenende in der bayerischen Landeshauptstadt und der umliegenden Region verzichtet. Diese Entscheidung sei nach Rücksprache und auf Empfehlung der Münchner Polizei getroffen worden, teilte der BFV am Samstag mit. Bei allen Partien in Bayern findet am Wochenende eine Gedenkminute für die in München getöteten Opfer statt.

Tour de France mit Schweigeminute

Der Ligaverband mit den 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie der Deutschen Fußball Liga (DFL) nahm die grausamen Ereignisse mit „Trauer und Fassungslosigkeit“ auf. Vom bayerischen Fußball-Bundesligisten FC Augsburg hieß es: „Wir sind fassungslos.“

Tennisspielerin Angelique Kerber schrieb, ihre Gedanken seien in München. Aus den USA erklärte Tennisspielerin Sabine Lisicki: „Ich bin so erschüttert und immer noch sprachlos.“ Von der Tour de France aus meldete sich Radprofi Tony Martin. Er sei so traurig, davon zu hören, was passiert sei. „Meine Gedanken sind in Deutschland“, twitterte der Zeitfahr-Spezialist. Vor dem Start der vorletzten Etappe am Samstag gab es eine Schweigeminute.

Der Turner Marcel Nguyen, gebürtig aus München, teilte mit: „Ich bin tief geschockt von den traurigen Ereignissen in meiner Heimatstadt München. Meine Gedanken sind bei den Opfern der Familien, meiner Familie und meinen Freunden.“

Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch schrieb, sie sei in Gedanken bei den Opfern, deren Familien und Freunden. Skispringer Severin Freund zeigte sich „entsetzt und verstört“ und mahnte am Samstag via Facebook: „Eindeutig ist für mich nur, dass Anschuldigungen, Misstrauen und der unglaublich traurige Versuch aus der Situation Profit zu schlagen uns allen nur schaden können.“