Der FC Bayern trifft im Viertelfinale der Champions League auf Benfica Lissabon. Das klingt zwar nach einer machbaren Aufgabe, doch die Fußballer aus Portugal sind auf die Partie richtig heiß. Was erwartet die Bayern?
Stuttgart - Benfica Lissabon? Bei diesem Namen tauchen geschichtsbewusste Fußballfans erst einmal in die Vergangenheit ab. Anfang der 1960er Jahre gewannen die Portugiesen mit dem Weltstar Eusébio zweimal den Europapokal der Landesmeister. Lange her. Die Bayern, die im Viertelfinale auf das Benfica der Gegenwart treffen, können also beruhigt sein. Ohnehin machte sich nach der Auslosung abermals das Gefühl breit, die Bayern hätten mal wieder – wie so oft – das Glück auf ihrer Seite gehabt. Nicht Real Madrid, auch nicht der FC Barcelona – „nur“ Benfica wurde dem Fußball-Bundesligisten zugelost. Machbar! Oder? Was die Bayern gegen Lissabon tatsächlich erwartet:
Der Grieche Mitroglou
Er heißt Kostas Mitroglou, ist griechischer Nationalstürmer und ein torgefährlicher Mann. Die Bayern müssen auf ihn aufpassen. Mitroglou besitzt auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Er wurde im Ruhrgebiet groß und kickte als Junior beim MSV Duisburg wie auch bei Borussia Mönchengladbach. „Ich konzentriere mich auf das Spiel“, sagt der Angreifer wohl wissend, dass beim Viertelfinalhinspiel in München (20.45 Uhr) auch Familienmitglieder und Freunde von ihm ihre Aufwartung machen.
Der Brasilianer Jonas
Mitroglou und Jonas bilden eine Art Traumduo im Sturm. Beide sind flexibel, aber Jonas entfaltet seine Stärken am besten, wenn er als hängende Spitze nach vorne stößt und seinen griechischen Kameraden als Anspielpartner sucht. Lustig ist: Er wurde mit 19 Jahren als „schlechtester Stürmer der Welt“ verspottet. Inzwischen ist er in die Nationalelf zurückgekehrt und führt im „Golden-Shoe-Ranking“ vor dem Barcelona-Bomber Luis Suarez. Benfica führt die Liga in Portugal nicht nur souverän an, sondern hat mit 76 Treffern auch stattliche 20 Tore mehr geschossen als der Verfolger und Stadtrivale Sporting Lissabon. 30 dieser Tore erzielte allein der 32 Jahre alte Jonas. Er spielt die Saison seines Lebens.
Der Trainer Rui Vitória
Der Coach Rui Vitória gilt in der Fußball-Szene als taktisch versierter Fußballlehrer, aber er weiß auch, dass seine Männer gegen die Bayern kämpfen müssen bis zum Umfallen. „Wir wissen genau, wie wir das Spiel angehen wollen. Mit großer Entschlossenheit, Begeisterung und Freude“, sagt der Benfica-Trainer vor der Partie in München. Sie wollen sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 13. April erspielen. Alles ist möglich. Der Bayern-Coach und Fußball-Feingeist Pep Guardiola hält ein Ausscheiden gegen die Portugiesen durchaus für möglich. Er sagt: „Benfica hat die beste Viererkette Europas.“ Und neben den Abwehrleuten Almeida, Lindelöf, Jardel und Eliseu natürlich auch einen brandgefährlichen Sturm griechisch-brasilianischer Prägung.