In Bonn protestieren Demonstranten gegen die geplante Übernahme des Saatgutriesen Monsanto durch Bayer. Foto: dpa

Rund 200 Demonstranten haben am Freitag in Bonn gegen die geplante Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch Bayer protestiert.

Bonn - Rund 200 Demonstranten haben am Freitag in Bonn gegen die geplante Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto durch Bayer protestiert. Mit „Patent-Verbrennungsmaschinen“, Transparenten und Reden machten das kirchliche Hilfswerk Misereor, die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) und andere Organisationen am Rande der Bayer-Hauptversammlung auf mögliche Risiken aufmerksam.

„Wir nehmen das nicht hin“, sagte der Vorsitzenden der ABL in Nordrhein-Westfalen, Bernd Schmitz. Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) meinte zu dem 66 Milliarden US-Dollar schweren Geschäft: „Das ist das Gegenteil von dem, was wir wollen.“

Naturschützer sehen Mega-Übernahme kritisch

Umwelt- und Naturschützer, kirchliche Hilfsorganisationen und entwicklungspolitische Gruppen bis hin zu politischen Parteien sehen die Mega-Übernahme schon seit längerer Zeit kritisch. Durch den Zukauf, der Bayer zum weltweit größten Anbieter im Pflanzenschutz und bei Saatgut macht, sowie weitere Fusionen in der Branche würden die Märkte nur noch von wenigen Unternehmen dominiert, die die Preise diktieren und ihre Angebote auf wenige gewinnträchtige Produkte reduzieren könnten.

Auf der Strecke blieben die Artenvielfalt, Ernährungssouveränität und ein nachhaltiges Wirtschaften im Agrarsektor. Bayer betont hingegen mögliche Beiträge, um die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung zu sichern.

Die Übernahme liegt derzeit zur Prüfung bei zahlreichen Kartellbehörden. In Brüssel will Bayer noch im zweiten Quartal den Antrag auf Genehmigung einreichen.