Links im Hintergrund ist der 72 Meter Hohe Wohnturm „Skyline“ der Bülow AG auf der City Prag zu sehen, im Vordergrund bauen Siedlungswerk und SWSG Wohnungen. Foto: Georg Friedel


Auf dem ehemaligen Messeparkplatz beim Höhenpark Killesberg entstehen derzeit rund 200 Wohnungen, die vom Siedlungswerk und der SWSG dort verwirklicht werden. Weitere Großprojekte sind im Gebiet „City Prag“ geplant.

Feuerbach/Nord - Am Pragsattel und Höhenpark wird derzeit an mehreren Stellen zementiert und gebaut. An der Maybachstraße sind gerade das Siedlungswerk und die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) aktiv und realisieren ein größeres Bauvorhaben auf dem ehemaligen Messeparkplatz beim Höhenpark Killesberg. Im ersten Bauabschnitt schafft das Siedlungswerk dort 75 Eigentumswohnungen, die in Kürze schon bezugsbereit sind. „Wir stehen kurz vor der Fertigstellung. Unsere Wohnungen werden im Dezember übergeben“, sagt Michael Knecht, Prokurist beim Siedlungswerk. Alle 75 Wohnungen sind nach seinen Angaben bereits verkauft. Das Siedlungswerk hat dort neben dem Turmgebäude an der Ecke Maybach-/Alarichstraße im östlichen Teil vier Punkthäuser errichtet. Neben einer kleineren Gewerbeeinheit mit einem Architekturbüro werden auch Räume für eine Kindertagesstätte mit drei Gruppen geschaffen, betont Michael Knecht. Noch vor Weihnachten wird auf dem Platz vor dem Torgebäude eine Stahlskulptur aufgestellt. Das fünfeinhalb Meter hohe abstrakte Kunstwerk von Manuela Tierler soll den Innenraum des neu geschaffenen Quartiers „Wohnen am Höhenpark Killesberg“ verschönern. Siedlungswerk und Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) wollen dort insgesamt knapp 200 Wohnungen schaffen. Die beiden Projektpartner hatten im November 2006 den von der Stadt ausgelobten Architekten- und Investorenwettbewerb für das 2,6 Hektar großes Gelände an der Maybachstraße gewonnen.

SWSG schafft 59 Eigentumswohnungen

Inzwischen hat auch die SWSG im rückwärtigen Teil des Geländes Richtung Rüdigerstraße mit der Realisierung des zweiten Bauabschnitts begonnen: „Am Theoderichweg direkt am Höhenpark Killesberg werden bald die Fundamente gegossen, danach beginnen die Arbeiter mit dem Rohbau“, sagt SWSG-Sprecher Peter Schwab. „Die SWSG schafft dort in vier Punkthäusern 59 Eigentumswohnungen, die bis 2019 fertig sein werden“, so Schwab. Als Mitte März die Vermarktung der SWSG-Wohnungen angekündigt wurde, setzte zum festgelegten Stichtag am 22. März um 12 Uhr ein massiver Run auf die Wohnungen ein. Binnen Minuten gingen hunderte Angebote per E-Mail oder Telefon ein.

Ausgespart von jeglichen baulichen Aktivitäten wurde bislang der mittlere Teil des neuen Wohnquartiers. Dort werden rund um den zentralen Platz des Quartiers vier weitere Punkthäuser mit weiteren 59 Wohnungen entstehen; eines vom Siedlungswerk und drei von der SWSG. „Doch diese Gebäude werden wir erst realisieren, wenn die darunter verlaufende Tunneltrasse der Bahn fertig ist“, erklärt Knecht. Hintergrund ist, dass die beiden Bauträger in diesem Baufeld Setzungsschäden nicht ausschließen können, solange direkt unter dem Baufeld ein Tunnel für das Bahnprojekt Stuttgart 21 gegraben wird. Um dieses Risiko zu umgehen, werde dieser Bereich erst im Nachgang bebaut, so Knecht.

Ähnlich äußert sich auch die Deutsche Bahn Projekt Stuttgart-Ulm GmbH auf Nachfrage der Nord-Rundschau: „Der tunnelbautechnische Sachverständige hat empfohlen, mit der oberirdischen Bebauung erst fortzufahren, wenn im Tunnel Feuerbach die Innenschale sowie ein in diesem Bereich vorgesehenes kurzes Verbindungsbauwerk vollständig hergestellt sind“, heißt es seitens der Bahn. Und das wird noch dauern. Denn die Vortriebsarbeiten im Tunnel sind noch nicht vollständig erfolgt: „Das Ende der Tunnelarbeiten ist für das zweite Quartal 2020 geplant“, sagt ein Bahnsprecher.

Auch die City Prag wandelt sich

Stark im Wandel befindet sich auch die City Prag. Auf einer Fläche von insgesamt rund 24 000 Quadratmeter wird zwischen Stresemann-/Siemens- und Maybachstraße ein neues Stadtquartier mit Büros, Dienstleistungen, Handel und Wohnungen entwickelt. Gebaut werden soll auch auf der Fläche, auf der sich bis Juni 2016 die private Hochschule Akad befand. Dort will die GIEAG Immobilien AG an der Maybachstraße 18-20 auf einer Grundstücksfläche von 5800 Quadratmetern für rund 60 Millionen Euro zwei Baukörper erstellen: Ein Wohngebäude mit 70 Eigentumswohungen und ein Bürohaus mit 10 000 Quadratmeter Gesamtfläche. Die Erschließung erfolgt über die Maybachstraße. Ein neuer Platz ist in Richtung Theaterhaus geplant. Der Bauantrag für das Vorhaben liegt bereits bei der zuständigen städtischen Behörde: „Wir haben allerdings noch keine Baugenehmigung“, sagt Michael Ullrich von der GIEAG Immobilien AG. September 2018 soll der Wohnbereich fertiggestellt und bis zum Spätsommer 2019 das gesamte Projekt abgeschlossen sein.