Die Sanierung der Stadthalle Neuffen verzögert sich. Obwohl bereits vieles fertig ist, stehen noch einige wichtige Arbeiten an. Die Einweihung geht wohl erst im Mai oder Juni kommenden Jahres über die Bühne.
Eigentlich sollte die Sanierung der Neuffener Stadthalle noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. So jedenfalls tat der Bürgermeister Matthias Bäcker Anfang des Jahres kund. Optisch hat sich bereits vieles getan, doch fertig sehen das Gebäude und sein Umfeld nicht aus. Noch immer ist die Stadthalle umzäunt und Bagger stehen auf der künftigen Zufahrt. Seine Einschätzung zu Beginn des Jahres bezeichnet Bäcker mittlerweile als „zu optimistisch“.
Vor drei Jahren war mit der Sanierung des Gebäudes begonnen worden. „Die Stadthalle stammt aus dem Jahr 1965 und war sowohl energetisch als auch technisch mehr als überarbeitungsbedürftig“, erklärt Bäcker. Hinzu komme, dass die Halle nicht barrierefrei war. „Alles in allem Punkte, die ausschließlich mit einer grundlegenden Sanierung abgearbeitet werden konnten“, sagt der Bürgermeister.
Die Verwaltung rechnet mit Kosten von rund 7,5 Millionen Euro
2021 starteten die Arbeiten, die Verwaltung rechnete mit Gesamtkosten in Höhe von 7,5 Millionen Euro. „Vor Corona geplant, mit Beginn der Pandemie begonnen“, beschreibt Bäcker die Bauarbeiten. Die Pandemie habe schnell dazu geführt, dass Material und Arbeitskräfte zur Mangelware wurden und sich vieles verzögerte. Durch den Krieg in der Ukraine setzten sich die Probleme fort.
Vor allem beim Gewerk Fassade gab es Schwierigkeiten. Das Unternehmen, das ursprünglich beauftragt worden war, ging insolvent, was zu acht Monaten Verzögerung führte. Jedoch habe auch die nächste Firma die Gemeinde hängen lassen und dadurch verhindert, dass Folgegewerke angegangen werden konnten, erklärt Matthias Bäcker. „So reihte sich ein Hindernis an das andere“, sagt er. Unternehmen, die nicht abliefern, einfach rauszuwerfen, sei für die Gemeinde als öffentliche Bauherrin aufgrund vieler Vorschriften nicht so einfach, wie es sich viele vorstellten, erklärt der Neuffener Bürgermeister.
Im Inneren der Halle ist bereits vieles fertiggestellt. So sind die Räume, in denen Stadtkapelle und Liederkranz für gewöhnlich proben, rundum erneuert und mit Schallschutzelementen ausgestattet worden. Die Toiletten sind saniert und erweitert worden, im Eingangsbereich gibt es eine neue Garderobe. Neben dieser führt künftig ein Fahrstuhl nach oben zum Saal. „Damit ist die Stadthalle erstmals auch barrierefrei ausgestattet“, sagt Bäcker.
Wo früher im Obergeschoss ein Restaurant war, ist nun ein offenes Foyer für Veranstaltungen eingerichtet. Die Küche im Gebäude wurde komplett erneuert, allerdings werde es künftig keinen Restaurantbetrieb mehr geben, erklärt Matthias Bäcker. Das Herzstück der Halle, der Saal mit Bühne, ist fast fertig. Die Veranstaltungstechnik sowie die Wandvertäfelungen sind bereits wieder angebracht.
Die Einweihung ist für Mai oder Juni 2025 vorgesehen
Komplikationen für die Gemeinde und Vereine gebe es durch die Bauverzögerung nicht, sagt Bäcker. Sobald die Stadthalle fertiggestellt ist, würden Stadtkapelle und Liederkranz wieder ihre Räume für Proben nutzen. Auch ehemalige und neue Kegelfreunde könnten in der sanierten Kegelbahn dann wieder ihrem Hobby nachgehen, erklärt er. „Ärgerlich ist es trotzdem, hätten wir doch gerne spätestens dieses Jahr die Einweihung vorgenommen“, sagt Bäcker.
Diese ist nun für Mai oder Juni 2025 angesetzt. Momentan sind die Arbeiten an den Außenanlagen noch in vollem Gange. „Wenn alles gut läuft, sollten die Restarbeiten innen und die Arbeiten außen im Frühjahr einigermaßen zeitgleich abgeschlossen werden“, erklärt der Bürgermeister. „Wenn sie mal fertig ist, wird unsere Stadthalle wahrlich wieder schön und ein Objekt, um das wir auch in Zukunft beneidet werden“, sagt Bäcker.