Nach langer Bauzeit läuft es auf der B 313 in Nürtingen wieder. Foto: Horst Rudel

Pünktlich zum Montag ist die Sanierung der B 313 abgeschlossen worden. Jedoch zeichnen sich schon die nächsten Behinderungen ab: Von Februar an stehen Arbeiten mit Vollsperrung in der Neuffener Straße an – einer weiteren Hauptverkehrsachse.

Nürtingen - Bis zum Donnerstag gibt es zwar noch einige Restarbeiten zu erledigen: An der B 313 in Nürtingen werden beispielsweise noch einige Schutzplanken wieder aufgebaut, sodass kurzfristig in beiden Richtungen nur eine Spur zur Verfügung stehen wird. Doch ist die aufwendige Sanierung der B  313 pünktlich zum Montag abgeschlossen worden.

Die B 313 ist mit 40 000 Fahrzeugen täglich belastet

Seit Mitte April wurde der Fahrbahnbelag der Bundesstraße von der Wörthbrücke bis Oberensingen abschnittsweise erneuert. Zwar stand während der Bauzeit weitestgehend eine Spur pro Fahrtrichtung zur Verfügung. Doch die mit rund 40 000 Fahrzeugen täglich belastete Nürtinger Ortsdurchfahrt entwickelte sich zu einem Nadelöhr mit teils erheblichen Behinderungen, das die Geduld der Autofahrer gerade zu den Stoßzeiten schwer auf die Probe stellte. Die Sanierungskosten für den 2,2 Kilometer langen Abschnitt betragen rund 3,8 Millionen Euro.

In die Erleichterung der Verkehrsteilnehmer über die fertige Baustelle platzt allerdings die Nachricht, dass es in nur wenigen Monaten erneut zu Behinderungen auf einer Nürtinger Hauptverkehrsachse kommen wird. Der Gemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung dafür ausgesprochen, die Asphaltschicht der Neuffener Straße zu erneuern. Von Mitte Februar an werden die Stadtwerke Nürtingen (SWN) eine neue Stromtrasse vom Umspannwerk an der Schulze-Delitsch-Straße entlang der Neuffener Straße bis zum E-Werk an der Stadtbrücke verlegen. Dies ist laut dem Unternehmen unverzichtbar, um die Versorgungssicherheit von Nürtingen zu gewährleisten.

Die Neuffener Straße weist nach 25 Jahren Risse auf

Die Kabeltrasse hat eine durchschnittliche Grabenbreite von einem Meter. Da in diesem Teil von Nürtingen bereits eine Vielzahl an Kabeln und Leitungen beidseitig unter den Gehwegen in der Erde liegen, wird ein Teil der Trasse von der Carl-Benz-Straße bis zum Amtsgericht unter dem seitlichen Radweg verlegt.

Zusätzlich planen die Stadtwerke die Erneuerung der Gas- und Wasserleitung zwischen der Steinengrabenstraße und der Gottlieb-Daimler-Straße. Da ohnehin die Bagger anrücken und der Belag der Neuffener Straße wegen seines Alters von rund 25 Jahren bereits deutliche Risse aufweist, haben sich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat nun entschlossen, gleichzeitig mit den Arbeiten der Stadtwerke auch den Asphalt zu erneuern. Durch die Nutzung von Synergien können die Kosten für die Stadt Nürtingen auf voraussichtlich rund eine Million Euro begrenzt werden.

Länger zu warten würde die Kosten hochtreiben

Eine rechtzeitige Sanierung verhindert auch, dass weitere Risse im Belag entstehen und in den unteren Aufbau des Straßenkörpers eindringen. „Würde dies der Fall sein, würde sich in den Folgejahren die Notwendigkeit eines Vollausbaus, also inklusive der unteren Tragschichten, mit erheblichen Mehrkosten, ergeben“, erklärt der Technische Beigeordnete der Stadt Nürtingen, Andreas Neureuther.

Die Baumaßnahme wird Verkehrsteilnehmer in Nürtingen erneut auf eine harte Geduldsprobe stellen. Die Stadtwerke rechnen mit einer Gesamtbauzeit von einem Jahr. Teils wird für die Arbeiten eine halbseitige Sperrung der Neuffener Straße mit Ampelregelung ausreichen. Für den Abschnitt von der Werastraße bis zur Carl-Benz-Straße müssen sich die Autofahrer allerdings auf eine Vollsperrung gefasst machen. Diese soll von Juli bis Dezember eingerichtet werden.

Züge verkehren im Neuffener Tal

Über welche Route der Verkehr in dieser Zeit umgeleitet wird, ist noch offen. Es sollen aber externe Verkehrsexperten beauftragt werden. Deren Aufgabe wird sein, eine Strecke auszutüfteln, welche die Einschränkungen während der Bauzeit zumindest auf ein möglichst erträgliches Maß beschränkt.

So optimal die Umleitungsstrecke und die Ampelschaltungen am Ende ausfallen mögen – Staus sind programmiert. Die Neuffener Straße ist mit einem Verkehrsaufkommen von circa 25 000 Fahrzeugen pro Tag eine der am stärksten befahrenen Verkehrsachsen in Nürtingen. Sie verbindet die Stadt in der Verlängerung als Landesstraße 1250 mit Frickenhausen und führt dann weiter bis Neuffen. Für Autofahrer, die nicht im Stau stehen wollen, bietet sich eine Alternative des ÖPNV an. Denn die Züge der Tälesbahn verkehren zwischen der Stadt Nürtingen mit den Gemeinden im Neuffener Tal.