Während die Bauarbeiten ruhten, wurde die Ampelregelung an der Grötzinger Straße vorübergehend aufgehoben. Foto: Jens Noll

Wochenlang ruhten die Arbeiten an der Grötzinger Straße in Harthausen. Nun soll es mit Belagsarbeiten weitergehen. Am Ortsrand werden neue Leitungen und Kabel verlegt.

Harthausen - „Ortsdurchfahrt Harthausen erschwert“ – diesen Hinweis lesen Autofahrer seit dem Herbst auf Schildern an der B-27-Ausfahrt in Bonlanden und am Abzweig Richtung Harthausen an der K 1225.

Weil eine Wasserleitung und der Fahrbahnbelag auf der Grötzinger Straße erneuert werden, behindert eine Baustelle den Verkehr im Abschnitt zwischen der Martin-Luther-Straße und der Straße Im Weiher. Eine ganze Weile ruhten die Bauarbeiten. Nun ist der Winterschlaf aber vorerst vorbei und die Bautätigkeiten sollen wieder aufgenommen werden.

Vergangene Woche sagte Bürgermeister Reinhard Molt auf Anfrage unserer Zeitung: „Bei der Witterung können die Arbeiter nicht schaffen.“ Mit Aussicht auf mildere Temperaturen hatte die Baufirma dem Technikdezernenten zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits mitgeteilt, dass sie die Arbeit in dieser Woche fortsetzen wolle.

Keine Asphaltarbeiten bei unter fünf Grad

Verwundert über die Verzögerungen hatte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Walter Bauer Mitte Januar an den Bürgermeister gewandt und ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass die Arbeiten zügig beendet werden. Wie berichtet, beklagte Bauer Einschränkungen durch die mit einer Ampel geregelte Baustelle. Molt ließ daraufhin die Signalanlage abschalten und die Absperrungen auf die Seite schieben, damit der Verkehr wieder zweispurig durch die Grötzinger Straße rollen konnte.

Für den weiteren Verlauf der Arbeiten wird die Ampel wieder in Betrieb genommen. Bis auf Restarbeiten seien die Verlegearbeiten in der Durchfahrtsstraße fertig, berichtet Guido Rudolf, technischer Leiter der Stadtwerke Filderstadt. Als nächstes seien Straßenbelagsarbeiten dran. Dafür müsse die Witterung passen, sagt Rudolf: „Bei unter fünf Grad sollte man keinen Asphalt einbauen.“ Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, kann er derzeit noch nicht sagen.

Die Wasserrohre mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern mussten in der Grötzinger Straße dringend ersetzt werden. „Die alte Leitung hat uns Probleme bereitet“, berichtet Rudolf, „es gab mehrere Rohrbrüche.“ Auch am nördlichen Ortsrand von Harthausen, am Feldweg zu den Drei Linden, sind die Leitungen so marode, dass sie ausgetauscht werden müssen. Witterungsbedingt ruhten die Arbeiten dort ebenfalls für einige Tage und werden diese Woche fortgesetzt.

Neckarcom verlegt Glasfaserkabel

Das an dieser Stelle zu erneuernde Teilstück des Leitungsnetzes verbindet den Wasserhochbehälter Drei Linden mit dem Stadtteil. Von der Modernisierung versprechen sich die Stadtwerke auch eine bessere Löschwasserversorgung in Harthausen. Der Eigenbetrieb koordiniert sich für die Baumaßnahme mit der Firma Neckarcom, die Harthausen ans schnelle Glasfasernetz anbinden wird.

Mit der neuen Wasserleitung werden auch Glasfaserkabel verlegt. „Die Neckarcom nutzt, wo es möglich ist,die alte Trinkwasserleitung und zieht dort die Kabel ein“, erklärt Rudolf. Damit steht die schnelle Internetleitung aber noch nicht. Das Telekommunikationsunternehmen muss nördlich des Hochbehälters weitere Kabel zum Umspannwerk bei Sielmingen legen. Dort ist ein Anknüpfungspunkt an das bestehende Glasfasernetz. Bis Mitte März, meint Rudolf, soll diese Maßnahme beendet sein. Doch auch in diesem Fall ist nicht ausgeschlossen, dass das Wetter den Arbeitern einen Strich durch die Rechnung macht.