Bauarbeiter haben am Donnerstag den Fußweg zur Straße umgebaut. Foto: Caroline Holowiecki

Während der Sommerferien ist ein Teil der Aulendorfer Straße in Stuttgart-Birkach gesperrt. Das hat enorme Auswirkungen auf Pendler, Anwohner und diejenigen, die auf Busse der Linien 65, 70 und 71 angewiesen sind. Die Umleitungen sind entweder sehr lang – oder recht ungewöhnlich.

Birkach - Nein, angenehm wird das nicht. Johannes Kälber vom städtischen Tiefbauamt spricht von einer „kleinen Katastrophe“. Seit Donnerstag ist die Aulendorfer Straße zwischen der Abzweigung Erisdorfer Straße und der Zufahrt zur Birkacher Jugendfarm vollständig gesperrt. Das wird wohl bis zum Ende der Sommerferien am 9. September andauern. Die Unebenheiten auf der Straße sind so groß, dass die Kurve vollständig saniert werden muss. Die Sperrung der wichtigen Verkehrsader hat enorme Auswirkungen, denn die Umleitungsstrecken sind unangenehm für Autofahrer und Anwohner.

Die Umleitungen führen über Degerloch oder über Plieningen, was jeweils einen Umweg von rund fünf Kilometern ausmacht. Alternativ können die Autofahrer von Schönberg und der Mittleren Filderstraße aus kommend auf die Birkheckenstraße fahren. Die verschlossene Straße wird für die Dauer der Bauarbeiten geöffnet, beziehungsweise der Fußweg wird so weit verbreitert, dass dort Autos und Busse durchpassen – allerdings nur bergauf, nicht bergab. Die Birkheckenstraße wird während der Bauarbeiten zu einer Einbahnstraße, auch Parken ist dort verboten. „Für uns ist es eine glückliche Situation, dass die Pallotti-Kirche bereits abgerissen ist, der Neubau des Siedlungswerks auf dem Areal aber erst nach den Sommerferien beginnt“, sagt Johannes Kälber.

Es entfallen Bushaltestellen der SSB

Die Durchfahrt von der Aulendorfer Straße auf die Birkheckenstraße zu ermöglichen, ist planerisch nicht ganz einfach. Schließlich wachsen an der Kreuzung beim Pallotti-Areal mehrere große Bäume, außerdem gibt es Poller und einen Holzzaun. „Es wurden Keile angebaut, sodass die Gelenkbusse und Autofahrer über den verbreiterten Gehweg durch das Baumbeet fahren können“, erläutert Johannes Kälber. Auch wenn während der Bauarbeiten theoretisch jeder diese ungewöhnliche Strecke nutzen kann, hofft Kälber, dass es nicht dazu kommt: „Dem übergeordneten Verkehr wird die weiträumige Umleitung empfohlen – auch um die Anlieger ein bisschen zu entlasten.“

Neben den Anwohnern werden die Sommerferien auch für diejenigen, die auf die Busse angewiesen sind, etwas umständlich: Von Plieningen aus kommend fahren die Busse der Linien 65 und 70 die Riedenberger Straße abwärts bis zur Mittleren Filderstraße. In die andere Richtung nutzen die Busse den verbreiterten Gehweg an der Kreuzung Aulendorfer Straße/Birkheckenstraße. Das führt dazu, dass die Haltestellen Birkheckenstraße, Birkach West, Lerchenwiesen und Rotwiesenstraße je nach Richtung verlegt werden oder sogar komplett entfallen. Die Buslinie 71 hat eine besondere Schwierigkeit: „Durch die veränderte Führung am Pallotti-Areal muss die Fahrtrichtung durch Schönberg umgekehrt werden“, erläutert Kälber. Aus diesem Grund müssen auch in Schönberg Bushaltestellen verlegt werden.

Der Handel soll nicht abgehängt werden

Johannes Kälber ist sich bewusst, dass auf die Anwohner und Autofahrer keine einfachen sechseinhalb Wochen zukommen: „Es war relativ aufwendig, die Baustelle so zu organisieren, dass Birkach während der Bauarbeiten nicht komplett abgehängt wird“, sagt er. Aus diesem Grund plane die Stadtverwaltung schon relativ lange an der Sanierung der Kurve der Aulendorfer Straße, mehrfach seien Mitarbeiter der zuständigen Ämter vor Ort gewesen und hätten sich die Situation angeschaut. „Wir haben auch versucht, so zu planen, dass der Birkacher Handel für die sechs Wochen nicht völlig lahm gelegt wird.“

Eine gute Nachricht hat Kälber schließlich noch: Im Rahmen der Bauarbeiten soll das Bushäuschen „Lerchenwiesen“ so umgebaut werden, dass ein barrierefreier Einsteig in die Busse möglich ist. Außerdem soll das Häuschen etwas nach hinten versetzt werden. In der Vergangenheit hatten die Birkacher immer wieder moniert, dass Autofahrer von der Mittleren Filderstraße aus am Wartehäuschen schlecht vorbeisehen könne – und so Kinder, die von der Jugendfarm kommen, übersehen könnten.