Auf Ludwigsburgs bekanntester Kreuzung wird derzeit die Tunneldecke der B 27 saniert. Das Projekt gerät jetzt ins Stocken. Wie wirkt sich das aus?
Weil der Tunnel unter der Sternkreuzung, durch den die B 27 führt, in die Jahre gekommen ist, wird seine Decke derzeit saniert. Nun mussten die Bauarbeiten, die seit Mitte April laufen, unterbrochen werden.
Der Grund für die Verzögerung: Im zweiten Baufeld wurden beim Rückbau der bestehenden Abdichtung der Unterführung Spuren von Asbest festgestellt. „Eine routinemäßige Probe des zu entsorgenden Aushubmaterials hat dies ergeben“, teilt die Stadt mit. Proben, die im Vorfeld genommen wurden, hätten „hierzu keinerlei Hinweise gegeben“, heißt es weiter. Dass der giftige Stoff erst im Laufe von Bauarbeiten entdeckt werde, komme immer mal wieder vor, so die Leiterin des Fachbereichs Tiefbau und Grünanlagen, Ulrike Schmidtgen. Die Firma, die bislang die Abdichtungen entfernt hat, kann nun nicht weiter arbeiten, stattdessen muss ein Fachbetrieb ran.
Verkehr soll nicht beeinträchtigt werden
Asbest war wegen seiner großen Festigkeit sowie seiner Hitze- und Säurebeständigkeit lange Zeit ein beliebtes Baumaterial – längst gilt der Stoff aber als stark gesundheitsgefährdend, da die Fasern tief in die Lunge eindringen können und schon in sehr geringen Mengen Krebs verursachen.
Für Fußgänger, die rund um die Sternkreuzung unterwegs sind, besteht laut Schmidtgen jedoch kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. Die Spezialfirma werde eventuell auch unter einem Zelt arbeiten und die Umgebung so abschirmen. Die Details will die Verwaltung zeitnah klären. Der Verkehr auf der Kreuzung, auf dem seit Beginn der Bauarbeiten ein Kreisverkehr eingerichtet ist, der eventuell auch eine dauerhafte Lösung werden könnte, soll durch die Entwicklungen auf der Baustelle nicht beeinflusst werden. „Die Kreisverkehrsführung bleibt weiterhin bestehen“, heißt es dazu. Der Verkehr, der auf der B 27 fließt war und ist von der Sanierung ohnehin nicht betroffen.
Wird die Sanierung nun teurer?
Wie lange sich die Bauarbeiten nun verzögern, steht im Moment noch nicht fest. Sobald es dazu aktuelle Informationen gebe, „werden diese bekannt gegeben“, teilt die Stadt mit. Die finanziellen Auswirkungen – bislang sind etwa 1,8 Millionen Euro eingeplant – sind ebenfalls noch nicht absehbar. Da der verseuchte Teil überschaubar sei, geht die Stadtverwaltung erst einmal von „kleineren Betrag“ aus.