Gehweg statt Parkstreifen: die Seelbergstraße wird umgestaltet. Bevor der Gehweg verbreitert werden kann, müssen neue Wasserrohre verlegt werden. Voraussichtlich bis November gilt deshalb eine Einbahnstraßenregelung.
Bad Cannstatt - Schnell mal eben durch die Seelbergstraße ins Carré flitzen, das kann sich zu einem Hindernislauf auswachsen: Vor allem der südliche Gehweg der Seelbergstraße ist chronisch verstopft. Dass die meisten Menschen mit prall gefüllten Einkaufstaschen, Kinderwagen und Sporttaschen unterwegs sind, macht die Situation nicht besser.
Seit der Eröffnung des Einkaufszentrums im Jahr 2006 wird deshalb über die Seelbergstraße diskutiert. Eigentlich sollte bereits 2013 die Umgestaltung kommen, die sich aber wegen der Bauarbeiten am Radweg entlang der Waiblinger und Nürnberger Straße verzögert hatte. Damals wurde die Seelbergstraße als Umleitungsstrecke gebraucht. Nun ist es so weit: Vor zwei Wochen sind die Bagger angerückt. „Zunächst erneuert die EnBW eine Hauptwasserleitung und passt alle Hausanschlussleitungen an“, sagt Rainer Kästel vom Tiefbauamt. Diese Arbeiten werden in zwei große Abschnitten aufgeteilt: Der erste Abschnitt erstreckt sich von der Daimler- bis zur Frösnerstraße, der zweite von der Frösnerstraße bis zum Wilhelmsplatz.
Ein Parkstreifen fällt weg
Erst danach beginnt die eigentliche Umgestaltung der Achse zwischen Altstadt und Carré: Anfang Juli beginnt das Tiefbauamt, den südlichen Gehweg zu verbreitern und neu zu gestalten. „Der Parkstreifen auf der südlichen Straßenseite fällt weg, damit der Gehweg auf rund 4,50 Meter verbreitert werden kann“, sagt Kästel. Die Fußgänger werden auf der neuen Achse künftig nicht nur mehr Platz, sondern auch Vorfahrt haben: Der Gehweg, der mit Betonplatten und Klinkersteinen belegt werden soll, wird sich auch über die Frösnerstraße ziehen. Poller, Fahrradbügel und Mülleimer sollen das unerlaubte Parken auf dem neuen Gehweg ebenso verhindern wie die neuen Baumbeete.
Insgesamt rund 730 000 Euro wird die Umgestaltung kosten. Darin enthalten sind auch neue, knapp fünfeinhalb Meter hohe Lichtstelen, die auf beiden Straßenseiten die Straßenlaternen aus den 80er Jahren ersetzen werden.
Während der Bauzeit ist die Seelbergstraße Einbahnstraße
„Auch die Umgestaltung findet abschnittsweise statt“, sagt Kästel. Beginnend an der Daimlerstraße werden sich die Bauarbeiter in 20 bis 30 Meter langen Schritten zur Waiblinger Straße vorarbeiten. So sollen die Beeinträchtigungen für die Geschäfte an der Seelbergstraße möglichst gering gehalten werden. Von zeitweisen Einschränkungen abgesehen, sollen alle Ladezonen für den Lieferverkehr, die Zugänge und Zufahrten zu den Geschäften, Garagen und Anliegerparkplätzen erreichbar bleiben.
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft sollen die Bauarbeiten beendet sein: „Wenn das Wetter uns keinen Strich durch die Rechnung macht, wird die Umgestaltung Ende November fertig“, sagt Kästel.
Während der gesamten Bauzeit ist die Seelbergstraße eine Einbahnstraße und kann nur vom Daimlerplatz in Richtung Waiblinger Straße befahren werden. „Kurz vor dem Ende der Bauarbeiten wird die Straße an zwei Wochenenden vollständig gesperrt, weil ein neuer Straßenbelag aufgebracht wird“, sagt Kästel. Auch die Frösnerstraße soll während der Bauarbeiten nahezu die ganze Zeit über befahrbar sein.