Demnächst werden bisherige Sackgassen aufgehoben, um die Ausweichstrecke für die Sanierung des zweiten, südlichen Abschnitts in der Schmidener Ortsdurchfahrt zu ermöglichen.
Fellbach-Schmiden - Da werden etliche Schmidener aufatmen. Der erste Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten in der Fellbacher Straße ist weitgehend abgeschlossen, Gas- und Wasserleitungen wurden erneuert sowie die Gehwege und die Fahrbahn saniert. Die restlichen Aufräumarbeiten dauern nun noch bis Freitag. Von Montag, 10. Juli, an kann der Abschnitt zwischen Karolingerstraße und Kleiststraße wieder voll befahren werden – „sofern das Wetter mitspielt“, wie das Pressereferat der Stadt in einer Mitteilung betont.
Etliche frustrierte Autofahrer ignorierten die Baustellenhinweise
Dass der erste Bauabschnitt demnächst Geschichte ist, dürfte im dortigen Viertel für große Erleichterung sorgen. Hat doch die Straßensperrung nach Einschätzung der Verantwortlichen im Rathaus „manche Autofahrer nicht nur Nerven gekostet, sondern auch auf kreative Ideen bezüglich der Verkehrsführung gebracht“. Etliche frustrierte Autofahrer ignorierten die Baustellenhinweise und rauschten stattdessen durch manche Einbahnstraße auch entgegen der Fahrtrichtung.
Die Baustelle wandern nun gen Süden – von Montag an erfolgt die Komplettsperrung vom Bereich kurz nach der Karolinger Straße bis kurz vor der Augustenstraße. „Kreative Ideen“, wie die Bauverwaltung sie bei den Autofahrern und ihren Umfahrungskünsten in den vergangenen Wochen entdeckte, hat sie nun allerdings durchaus auch selbst parat. Denn während der kommenden gut vier Monate haben Ordnungs- und Tiefbauamt die Karolingerstraße und Siemensstraße als offizielle Umleitungsstrecke für den Durchgangs- und Busverkehr zwischen Schmiden und Fellbach und zurück auserkoren.
Die Stadt sagt im Übrigen zu, dass zwei provisorische Fußgängerüberwege angelegt werden
Ermöglicht wird dies, indem die seitherigen Poller, die in der Karolingerstraße und Zähringerstraße die Weiterfahrt verhindern und diese derzeit noch zu Sackgassen machen, entfernt beziehungsweise abgesenkt werden. Zudem werden die bisherigen Abschrankungen abmontiert.
Der neue Durchgangsverkehr wird am kommenden Montag so manchen Anwohner überraschen. Auch dass nun vor den Türen der Fröbel-Schule deutlich mehr Autos unterwegs sein dürften, hat offenkundig auch die Stadtverwaltung erkannt. Denn bezüglich möglicher Sicherheitsbedenken heißt es in der Erklärung, dass man „auch die Anliegen der Fröbel-Schule sowie der betroffenen Kindergärten im Blick“ habe. Konkret geht es da beispielsweise um den evangelischen Kindergarten in der Schellingstraße 13. Die Stadt sagt im Übrigen zu, dass zwei provisorische Fußgängerüberwege angelegt werden. Damit der zügige Durchgangsverkehr nicht ausgebremst wird, hat die Bauverwaltung außerdem auf der nördlichen Seite der Karolinger Straße (also auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Westen) ein Parkverbot ausgesprochen.
Veränderungen gibt es auch auf der Westseite des neuen Bauabschnitts: Weil die Zufahrt auf die Fellbacher Straße dicht ist, wird die Zeppelinstraße zur Sackgasse.
Wie auf Bestellung knattert ein Moped mit Anhänger zwischen Poller und Abschrankung durch
Auf was sich die Menschen in der Karolingerstraße einstellen müssen, wird bei einem Kurzbesuch am Montagnachmittag in Schmiden deutlich. Ein Bürger, dessen Wohnung in Nähe der demnächst abzusenkenden Poller liegt, hat bisher nur über einen Nachbarn etwas von der erwartbaren Verkehrszunahme gehört. Wie auf Bestellung knattert ein Moped mit Anhänger zwischen Poller und Abschrankung durch. Das wird sich bald ändern, wenn deutlich mehr Fahrzeuge gleich in beide Fahrtrichtungen unterwegs sein werden.
Kuriositäten vor der Haustür sind in der Karolingerstraße allerdings nicht gänzlich neu: Hin und wieder hat der Anwohner schon einen Smart-Fahrer beobachtet, der sein vielleicht 1,60 Meter breites Auto durch die Lücke schlängelt. „Das geht aber nur, weil er mit dem Außenspiegel gerade so noch über den Poller drüber kommt.“