Eine außergewöhnliche Architektur mit viel Fassadengrün ist Markenzeichen des Cannion-Projekts auf dem Grundstück im Neckarpark zwischen der Benzstraße (links im Bild) und dem Sportbad. Foto: caspar

Die Stuttgart Q 20 GmbH & Co. KG hat 2020 das 8400 Quadratmeter große Grundstück neben dem Sportbad erworben. Doch das Bauvorhaben, das neben Büros auch ein Hotel vorsieht, kommt seit mehr als vier Jahren nicht aus den Startlöchern.

Die Aufsiedelung des ehemaligen Güterbahnhof-Areals im Neckarpark ist aktuell das größte Städtebauprojekt der Landeshauptstadt. Das 22 Hektar große Gelände zwischen Daimlerstraße, Wasen und Bahndamm, das in 29 Einzelquartiere (Q) unterteilt wurde, nimmt immer mehr Gestalt an. Sportbad und Quartiersparkhaus sind längst fertig, und das fast 100 Millionen Euro teure Schul- und Bildungszentrum steht kurz vor der Eröffnung.

 
Die Dibag hat 2024 ihr letztes Bauprojekt im Neckarpark abgeschlossen. Foto: Uli Nagel

Ebenfalls 2024 wollte die Stuttgart Q 20 GmbH & Co. KG eigentlich ihr Projekt „Cannion“ abschließen. Die Projektgesellschaft des Mannheimer Unternehmens FAY Projects hatte 2020 das 8400 Quadratmeter große Grundstück (Q 20) zwischen der Benzstraße und dem Sportbad erworben. Nach Plänen des Kölner Architekturbüros caspar, Sieger des Realisierungswettbewerbs, sollte binnen vier Jahren ein markanter, aus drei Baukörpern bestehender Büro- und Hotelkomplex mit diversen anderen Nutzungen entstehen.

Baugenehmigung liegt vor

Trotz Baurecht – das Grundstück ist seit mehr als vier Jahren eine Brache. Foto: Uli Nagel

Die Gesamtmietfläche, verteilt auf die drei Baukörper, beträgt fast 24 000 Quadratmeter. Davon stehen gut 14 000 Quadratmeter für Büroflächen zur Verfügung. Für das Hotel mit 194 Zimmern sind nach wie vor etwa 6900 Quadratmeter eingeplant. 2021 hat die Radisson Hotel Group einen Pachtvertrag über 25 Jahre unterzeichnet. Das geplante Hotel erhält eine sichtbare Adresse an der Mercedesstraße, der Zugang erfolgt über den zentralen Innenbereich. In fünf Obergeschossen sind die Hotelzimmer vorgesehen, im Erdgeschoss befinden sich dann die öffentlichen Bereiche. Das Café wird in die Hotellobby integriert, und das Restaurant bespielt mit seiner Außengastronomie Teile des Innenhofs. Mit einem lokalen Gastronomen wurde für diese rund 700 Quadratmeter große Flächen 2021 ebenfalls ein Mietvertrag unterschrieben. Abgerundet wird das Projekt von einem gut 2000 Quadratmeter großen Fitnessstudio.

Verkauf keine Option

Ohne das Grundkonzept groß zu verändern, wurde das ambitionierte Bauvorhaben in den vergangenen Jahren immer wieder auf den Prüfstand gestellt und optimiert. „Allerdings fehlt es einfach an Mietern“, nennt Geschäftsführer Esser das Kind beim Namen. Wann schlussendlich der Baustart für das „Cannion-Projekt“ erfolge, könne er deshalb beim besten Willen nicht sagen. Ein Verkauf sei aktuell aber keine Option, obwohl das Grundstück die Projektgesellschaft jährlich viel Geld koste.

Die Strenger-Gruppe baut rund 90 Wohnungen im Neckarpark. Foto: Uli Nagel

Ab April 2025 bezugsfertig

Das liegt auch daran, dass die „Stuttgarter Höfe“, ein Bauprojekt der Bülow AG, im Zeitplan liegen. Das Projekt umfasst zwei Gebäude mit einer Gesamtbruttogeschossfläche von fast 27 000 Quadratmetern. Neben Büros und Flächen für Gastronomie und Dienstleistungen entstehen hier 123 Wohnapartments, die im April 2025 bezugsfertig sein sollen.