Auf dem Areal einer ehemaligen Tankstelle sollen 16 Wohnungen entstehen. Foto: Claudia Barner

Bei der ersten Vorstellung der Pläne für ein Mehrfamilienhaus an der Stuttgarter Straße in Waldenbuch hagelte es Kritik im Technischen Ausschuss. Im zweiten Anlauf gab es nun eine Mehrheit – aber einige Zweifel bleiben.

Waldenbuch - Noch im Juli hatte der Technische Ausschuss des Waldenbucher Gemeinderats dem Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus an der Stuttgarter Straße die Rote Karte gezeigt. Zu klobig und zu massiv, lautete damals das Urteil. Nun hat der Bauherr die Pläne korrigiert und die Bedenken der Ratsmitglieder weitgehend ausgeräumt. In der Sitzung am Dienstagabend gab es grünes Licht für 16 neue Wohnungen auf dem Areal der ehemaligen Tankstelle an der Landesstraße Richtung Steinenbronn. Ein Stadtrat enthielt sich, einer stimmte dagegen.

Für den Investor ist das eine gute Nachricht. Denn die Abfuhr im ersten Anlauf war einem kompletten Glattstrich nahegekommen. Acht von zehn Räte hatten im Sommer ihre Zustimmung zu dem Projekt versagt. Damals hatten die Fraktionen ein ganzes Sammelsurium an Einwänden zu Protokoll gegeben. Kritik gab es unter anderem an der Höhe des Gebäudes, man sprach sich für eine Untergliederung des lang gestreckten Baukörpers aus und regte an, den Müllabstellraum weiter vom Gehweg abzurücken.

Der Bauherr signalisiert Kompromissbereitschaft

Mit der abgespeckten Variante, die am Dienstagabend auf dem Tisch lag, hatte der Bauherr Kompromissbereitschaft signalisiert. Anstelle der ursprünglich vorgesehenen 18 Wohnungen wird nun mit 16 Einheiten weitergeplant. Im Dachgeschoss wurde das Gebäude zurückgerückt: Nun sollen Terrassen und umlaufende Balkone für eine entspanntere Optik sorgen. „Das kommt dem Anspruch schon näher“, urteilte CDU-Rat Dietrich Ruckh, der besonders vehement gegen die ursprüngliche Planung argumentiert hatte.

Den Wunsch nach einer Teilung des Gebäudes hat der Investor den Räten indes nicht erfüllt. Der Waldenbucher Bürgermeister Michael Lutz zeigte Verständnis dafür. „Wir müssen bedenken, dass dann eine doppelte Erschließung im Bereich der Treppenhäuser und Aufzüge nötig wäre“, sagte er und verwies auf ein neues Farbkonzept, mit dem die Fassade gegliedert und strukturiert werden soll. Für FWV-Rat Josef Lupion waren die Kriterien damit erfüllt. „Ich begrüße das Projekt jetzt so“, erklärte er.

Dietrich Ruckh war noch nicht ganz zufrieden. „Ich habe Bauchweh bei den vier senkrechten Stellplätzen an der Stuttgarter Straße. In fürchte, dass wir hier in drei Jahren über Tempo 30 diskutieren. Das will ich auf keinen Fall“, sagte er und enthielt sich der Stimme. Sein Fraktionskollege Alf-Dieter Beetz blieb aus grundsätzlichen Erwägungen bei seiner Ablehnung. „Ich halte eine reine Wohnbebauung in diesem Bereich für falsch. Das ist ein Mischgebiet und zur Verfügung stehende Gewerbeflächen sollten wir entsprechend nutzen“, argumentierte er.