Nach Meinung der Regionalversammlung brauchen bauwillige Firmen mehr Gewerbegebiete insbesondere an der A 81 im Kreis Ludwigsburg Foto: dpa

Nur die Grünen und die Linken haben jetzt in der Regionalversammlung gegen vier neue Gewerbeschwerpunkte im Kreis Ludwigsburg gestimmt. Ob diese bebaut werden, ist trotz des Votums noch unklar.

Stuttgart - Große Bauplätze für Unternehmen sind knapp im Ballungsraum. Der Verband Region Stuttgart versucht etwas dagegen zu tun und reserviert im Regionalplan vier große Gewerbegebiete im Kreis Ludwigsburg. Das hat die Regionalversammlung am Mittwoch gegen 18 Stimmen von Grünen und Linken beschlossen.

Es liegt nicht allein am Regionalplan, ob Firmen Bauplätze finden. Thales etwa hat jüngst sechs Hektar freier Ackerfläche an der A 81 bei Ditzingen aufgetan, um Platz für 1800 Arbeitsplätze zu schaffen. Trotzdem ist es ein großes Hindernis, wenn eine Fläche in diesem Planwerk nicht für Gewerbe reserviert ist – vor allem wenn es in einem regionalen Schutzgebiet liegt, was bei Thales allerdings nicht der Fall war.

Weil der größte aller Gewerbeschwerpunkte im Ballungsraum an der A 81 bei Pleidelsheim und Murr im Kreis Ludwigsburg vom Pleidelsheimer Gemeinderat nicht für die Bebauung freigegeben wurde, sah sich der Verband im Sommer 2012 gezwungen, Alternativen für das 75-Hektar-Areal zu suchen. Der Grund: Die Wirtschaft suche händeringend nach Flächen, das bestätigte auch immer wieder Wirtschaftsförderer Walter Rogg. Nach drei Jahren Vorarbeit beschloss das Gremium nun, vier Flächen bei Bietigheim-Bissingen, Ingersheim, Korntal-Münchingen und Schwieberdingen mit zusammen 74 Hektar ins Programm zu nehmen und aus Pleidelsheim/Murr ein Schutzgebiet zu machen.

Während die Fraktionen von CDU, SPD, Freien Wählern und FDP den Bedarf der Wirtschaft über Bedenken hinsichtlich Lärm, Luftverschmutzung oder Ökologie stellten, brach Dorothee Kraus-Prause (Grüne) eine Lanze für den Schutz des Freiraums: „Die Flächen sind zu wertvoll und eine Ansiedlung in anderen Regionen daher verschmerzbar“, sagte sie. Matthias Hahn (SPD) zerpflückte ihre Argumente danach in einer fulminanten Rede, etwa die Forderung nach mehr Gütertransport auf der Schiene: „Solche Flächen haben wir doch gar nicht an Bahnlinien oder am Neckar.“