Auf dem einstigen Klinikareal sollen 200 neue Wohnungen entstehen, davon 40 als Sozialer Wohnungsbau. Foto: Gottfried Stoppel

Die Kreisbaugesellschaft und die Stadt Waiblingen haben städtebauliche Verträge für die Neubebauung des Klinikareals unterschrieben. Ein Überblick über die bezahlbaren Wohnungen, die in Waiblingen entstehen sollen.

Waiblingen - Gut Ding will manchmal Weile haben“, so hat der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky die Entwicklungsgeschichte der Nachnutzung des seit einigen Jahren brachliegenden alten Krankenhausareals an der Winnender Straße beschrieben. Immerhin habe man nie den Eindruck gehabt, dass gar nichts draus werde aus den Plänen, die man für das städtebauliche Filetstück in Altstadtnähe in dieser Zeit gewälzt habe. Auch wenn aus dem zeitweise dort vorgesehenen sozialen Landratsamt, der Konzentration des Sozialdezernats der Kreisverwaltung an der Winnender Straße, nichts geworden sei, so Hesky. So sei in einem sehr zielorientierten Prozess am Ende doch die städtebauliche Chance, dort mit der nun gewählten Wohnbebauung samt Kindertagesstätte genutzt worden. Hesky: „Eine enge Abstimmung zwischen Stadt und Kreis war mit Garant dafür – Waiblingen freut sich über diese Perspektive.“

Mehr Wohnungen anstelle des Verwaltungsbaus

Dort wo einst ein rund 100 Meter langer Gebäuderiegel für die Kreisverwaltung angedacht war, werden jetzt unter der Regie und bleibenden Betreuung der kreiseigenen Kreisbaugesellschaft 44 Mietwohnungen entstehen, davon 40 mit Förderung als sozialer Wohnungsbau. Weitere 37 Wohneinheiten samt 63 Tiefgaragenstellplätzen baut die Kreisbau ebenfalls auf dem Klinikareal an der Alfred-Leikam-Straße. Zusammen mit dem bereits bezogenen Objekt an der Beinsteiner Straße und den geplanten Bauten an der Damm-/Christofstraße und Im Hohen Rain, so berichtete Kreisbau-Geschäftsführer Dirk Braune, sorge die Kreisbau in der Kreishauptstadt damit im Rahmen der eingeläuteten Wohnbau-Offensive für 105 neue Wohneinheiten, von denen mit 62 mehr als die Hälfte als bezahlbarer Wohnraum mit entsprechender Förderung konzipiert sind. Die gesamte Investitionssumme der Kreisbau für Wohnungsbau in Waiblingen: rund 30 Millionen Euro.

Auf dem Krankenhausareal entstehen nach der nun kompletten Gesamtplanung neben dem bereits bezogenen zentralen Grundbuchamt im grundsanierten einstigen Schwesternwohnheim und der Kindertagesstätte an der Winnender Straße insgesamt rund 200 neue Wohnungen. Die Planung für den rückwärtigen Part des Areals war bereits vor knapp drei Jahren über einen städtebaulichen Wettbewerb und entsprechende Vergaben entschieden worden. Insgesamt, so sagte Baubürgermeisterin Birgit Priebe entstünden auf dem gesamten Areal 200 neue Wohnungen, immerhin 20 Prozent davon als sozialer Wohnungsbau mit Belegungsrecht für die Stadt.

Investitionsprogramm für Sozialen Wohnungsbau

Bei einer solchen Wohnraum-Offensive gehe es auch darum, „ein politisches Signal“ auszusenden, betonte der Landrat Richard Sigel bei der Vertragsunterzeichnung im Waiblinger Rathaus. Weil es im gesamten Rems-Murr-Kreis laut aktueller Studien – wie auch andernorts – einen „hohen bis sehr hohen Nachfrageüberhang“ für bezahlbaren Wohnraum gibt, habe auch der Rems-Murr-Kreis mit der Kreisbau nach einem intensiven Strategieprozess ein Investitionsprogramm für den Sozialen Wohnungsbau angestoßen. Ziel dieses Programms sei es, dass die Kreisbau in den kommenden zehn Jahren kreisweit 500 neue bezahlbare Wohneinheiten schafft.

„Die Wohnungsknappheit ist längst bei uns im Kreis angekommen“, sagte Sigel zur nun eingeläuteten Etappe der Offensive. „Deshalb bin ich froh und dankbar, dass es uns gemeinsam mit der Stadt Waiblingen gelungen ist, auf dem ehemaligen Klinik-areal bezahlbares Wohnen in zentraler Lage auf den Weg zu bringen.“