So könnte sich nach Vorstellung der Architekten der Gebäudekomplex des Projekts von der Pulsstraße aus präsentieren. Foto:  

In Bernhausen soll ein Generationenhaus entstehen. Es kann der Begegnung von jungen und alten Menschen dienen. Weil der Baukörper den Anwohnern zu massiv war, wurden die Pläne überarbeitet. Nun sollen sie erneut ausgelegt werden. Anwohner haben immer noch Bedenken.

Bernhausen - Zurück auf Start. Der Technische Ausschuss hat ein Bauprojekt, das Alt und Jung den Kontakt erleichtern soll, erneut auf den Weg gebracht. Bei einer Gegenstimme von Alfred Weinmann (SPD) wurde der Entwurfsbeschluss für den maßgeblichen Bebauungsplan gefasst.

Damit haben die Anwohner nun vom 9. Dezember an die Gelegenheit, ihre Bedenken zu den Plänen für das Gebiet an der Plieninger Straße zwischen Hinterer Gasse und Pulsstraße zu äußern. Sie hatten sich bereits vor einem Jahr kritisch mit dem Mehrgenerationenprojekt und dem restlichen Plangebiet auseinandergesetzt und bewirkt, dass die Planungen überarbeitet wurden.

„Wir hoffen dass das nun eine Lösung ist, mit der alle leben können“, sagte Anja Kahlau vom Stadtplanungsamt. Sie skizzierte die wesentlichen Änderungen. Insbesondere bei der Höhe der Gebäude in dem Baugebiet sei etwas verändert worden. Die Häuser, die entlang der oben erwähnten Straßen entstehen können, sollen zwar viergeschossig bleiben. Das obere Stockwerk werde aber nach hinten versetzt, so dass es von den Straßen aus kaum mehr zu sehen sei.

Anwohnern ist Generationenhaus zu massiv

Während die Nutzung der Gebäude im Süden und Westen des Plangebiets noch nicht bekannt ist, steht die Aufteilung des Mehrgenerationenhauses schon fest. Dieses Gebäude, das von oben betrachtet wie ein ausgebeultes H aussieht, entsteht an der Ecke Plieninger/Pulsstraße. Nach Westen hin soll es wegen der benachbarten Häuser nur zweigeschossig werden. Damit will man den Anwohnern der Pulsstraße entgegen kommen, die das Gebäude aber immer noch für zu massiv halten und sich daran stören, dass ihnen ein Flachdach vor die Nase gesetzt wird. Gegen die Nutzung des Gebäudekomplexes haben sie jedoch offenbar nichts einzuwenden. Im Erdgeschoss sind eine Kindertagesstätte, Pflegeplätze für 15 junge Erwachsene und Büros für die Träger der Einrichtung vorgesehen. Dazu zählen die Evangelische Altenheimat, die Diakonie und das evangelische Familienzentrum Bernhausen.

Letzteres soll sich auch bei der Organisation von Veranstaltungen im Haus hervortun. Als Ort der Kommunikation wird eine Cafeteria und ein Veranstaltungsraum eingerichtet. Im ersten Obergeschoss des Mehrgenerationenhauses sind Plätze für 26 Ein-Zimmer-Wohnungen für pflegebedürftige Senioren vorgesehen. In den übrigen beiden Obergeschossen werden 22 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen für betreutes Wohnen eingerichtet.

Die meisten Sprecher der Fraktionen im Ausschuss lobten das von der Evangelischen Altenpflege entwickelte Konzept. „Die Nutzung ist einmalig“, sagte Johannes Jauch (FDP). Sie finde große Zustimmung, sagte Matthias Gastel (Grüne/FFL) und Matthias Weinmann sagte, seine Fraktion, die Freien Wähler, stünden geschlossen hinter dem Konzept. Er hatte auch nichts am Umfang des Mehrgenerationenhauses zu kritisieren. Aus wirtschaftlichen Gründen brauche das Objekt eine gewisse Größe, sagte er.

Einige Stadträte haben Bedenken

Deutliche Kritik an dem Vorhaben äußerte Alfred Weinmann (SPD). Er bemängelte, dass Flachdächer für die Gebäude vorgesehen sind. Diese würden mit den Satteldächern in der Umgebung nicht harmonieren. „Flachdächer passen zur benachbarten Jakobuskirche wie die Faust aufs Auge“, sagte er. Christoph Traub (CDU) fand für das Projekt ebenfalls nicht viele lobende Worte. Seine Fraktion habe erhebliche Bedenken gegen die massiven Baukörper. Man müsse der Umgebung gerecht werden. Er kündigte an, dass die CDU-Stadträte die weiteren Schritte im Bebauungsplanverfahren kritisch begleiten würden.