Der Hubschrauber bringt die gefällten Bäume zum Sammelplatz. Foto: /Lichtgut/Ferdinando Iannone

Am Donnerstagmorgen konnte man in Stuttgart Feuerbach beobachten, wie 19 Bäume gefällt und anschließend per Helikopter abtransportiert worden. Das passiert selten in Stuttgart, hat aber einige Vorteile.

Kaum hat ein Kletterer die richtige Höhe erreicht und den Stamm an der markierten Stelle zerteilt, schwebt die obere Hälfte des Baumes auch schon davon. Das komplexe Vorhaben geht erstaunlich schnell vonstatten. Innerhalb weniger Minuten verschwinden die ersten beiden Bäume – und weitere 17 folgen.

 

Die Bäume, die entlang eines Radwegs im Feuerbacher Tal gestanden haben, drohten umzustürzen. Manche von ihnen waren bereits abgestorben, bei anderen waren die Wurzeln unterspült worden. In den vergangenen Monaten sei es bereits zu Baumstürzen gekommen, hört man vom Stuttgarter Forstamt. Aus Sicherheitsgründen entschied man sich daher für die Fällaktion.

Weg zu schmal für den Lastwagen

Da der angrenzende Weg allerdings zu eng gewesen wäre, um die Stämme mit einem Lastwagen abzutransportieren, entschied man, ein Spezialunternehmen aus Österreich zu engagieren, das die Bäume per Hubschrauber entfernte.

Im Vorfeld hatten Kletterer lange Schlaufen an den oberen Ästen der Bäume befestigt, die weichen müssen. Sobald der Hubschrauber sich dort einhakte, wurden die Stämme mit Kettensägen durchtrennt und die Baumteile vom Hubschrauber nach oben gezogen. Einen langen Flug hatten sie allerdings nicht: Die Bäume wurden auf einem benachbarten Sportplatz an der Feuerbacher-Tal-Straße abgelegt, von wo aus sie abtransportiert werden können.

In Stuttgart ist der Einsatz von Hubschraubern zur Baumfällung bislang die Ausnahme. In manchen Fällen habe die Vorgehensweise allerdings Vorteile, erläuterte Oliver Jäger vom Forstamt Stuttgart. Was an diesem Morgen wenige Stunden in Anspruch genommen hat, würde ohne den Helikopter deutlich länger dauern. Auch aus wirtschaftlicher Perspektive ist der Helikopter laut dem Forstamt die beste Option. Wie viel der Einsatz letztlich kosten wird, steht allerdings noch nicht fest.

Das Gebiet im Feuerbacher Tal unterliegt als gesetzlich geschütztes Biotop besonderen Regulierungen. Vor dem Fällen wurden die Bäume zunächst artenschutztechnisch geprüft. Dabei wurde unter anderem untersucht, ob sie eventuell als Lebensraum für seltene Fledermäuse und andere gefährdete Arten dienen. Um den Einfluss auf das Ökosystem so gering wie möglich zu halten, sollen Ausgleichsmaßnahmen, zum Beispiel in Form von Nistkästen, entstehen, sagte eine Artenschutzbeauftragte des Umweltamts.