Das Baukindergeld soll es Familien erleichtern, ein Eigenheim zu errichten. Foto: dpa

Das Baukindergeld ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass sich Familien Eigentum leisten können. Sollte die Förderung eingeschränkt werden, könnte die Hoffnung vieler enttäuscht werden, kommentiert Roland Pichler.

Stuttgart - Die große Koalition in Berlin gleicht einem Gast, der sich großspurig zur Geburtstagsparty angekündigt hat und lange vorher den Inhalt der Präsente anpreist. Beim Auspacken stellt sich die Gabe dann aber als bescheiden heraus. Das könnte Union und SPD mit dem geplanten Baukindergeld passieren, dessen Einzelheiten sie im Mai ankündigten. Das Motiv war klar: Die lukrative Bauförderung sollte nach dem vermasselten Start bessere Stimmung machen. Schließlich können sich Familien davon eine konkrete Verbesserung ihrer Situation erhoffen. Wenn die Regierung das Projekt gleich wieder kleinhäckselt, enttäuscht sie. Dass Immobilien nur bis zur Größe von 120 Quadratmeter gefördert werden sollen, ist Willkür. Mit der Lebenswirklichkeit hat das wenig zu tun.

Flächenbeschränkung sollte fallen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) muss sich fragen lassen, warum er dem Plan zustimmte. Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Die Bundestagsabgeordneten haben es in der Hand, dass die Koalition ihr Versprechen umsetzt. Die Flächenbeschränkung sollte fallen. Schwarz-Rot gibt das Geld mit vollen Händen aus. Dass jetzt ausgerechnet eine sinnvolle Förderung kleingehäckselt wird, ist falsch. Das Baukindergeld ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass sich Familien Eigentum leisten können. Viele Kritiker rümpfen über die Zulage gern die Nase. Sie übersehen dabei, dass sie früher selbst von der einstigen Eigenheimzulage profitiert haben. Die Prämie fiel 2006 dem Rotstift zum Opfer. Es ist ein richtiger Anreiz zur Vermögensbildung.