Vorstand und Aufsichtsrat der Baugenossenschaft wurden von den Mitgliedern entlastet. Foto: Petra Mostbacher-Dix

Die Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf hat im Hotel Europe ihre Mitgliederversammlung abgehalten. Vorstand und Aufsichtsrat wurden entlastet.

Feuerbach - Zukunft? Positiv! Dieses Fazit zog Ulrike Zich, Aufsichtsratsvorsitzende der Baugenossenschaft Feuerbach-Weilimdorf eG, am Ende der 90. ordentlichen Mitgliederversammlung. „Es ist ein gesundes Unternehmen, die Wohnungen sind gefragt, die Mieterstruktur stabil, wir schlagen eine Dividende von vier Prozent vor.“ Dem stimmten auch alle zu, Vorstand und Aufsichtsrat wurden von den Mitgliedern entlastet.

Angespannte Wohnungsmarktlage in Stuttgart

Die Zahlen und Daten des Geschäftsberichts 2018, die Vorstandsmitglied Christian Reinhard vortrug, lasen sich denn auch gut – trotz der angespannten Wohnungsmarktlage in der Landeshauptstadt. „Stuttgart ist bei den Mieten nach München und Frankfurt die drittteuerste Stadt Deutschlands“, so Reinhard. Die Mieten seien dort in den vergangenen zwei Jahren um 7,2 Prozent gestiegen, bei Erstvermietungen im Neubau sind durchschnittlich 15,30 Euro pro Quadratmeter aufgerufen worden, bei Wiedervermietungen im Schnitt 12,90 Euro. Anders bei der Baugenossenschaft: Dort liegt demnach die rechnerische Durchschnittsmiete – ohne Erlöse aus Garagen und Stellplätzen – bei 6,80 Euro auf den Quadratmeter. „Damit sind wir erneut unter dem aktuellen Mietspiegel der Landeshauptstadt“, sagte Reinhard. Auch die Wohnungskündigungen respektive die Mieterfluktuation seien erneut gesunken. Letztere betrug im vergangenen Jahr 4,65 Prozent – und war damit auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. Es seien allerdings auch 62 Neuverträge abgeschlossen worden. Die Anzahl an modernisierungsbedingt leer stehenden Wohnungen sei konsequent abgebaut worden. In 2018 wurde mit rund 1,7 Millionen Euro mehr in Modernisierung und Instandhaltung im Bestand investiert als im Jahr zuvor. Der setzte sich am 31. Dezember aus 860 Mietwohnungen, fünf Gewerbeeinheiten, 387 Garagen und Tiefgaragenstellplätzen sowie 86 oberirdischen Stellplätzen zusammen. Eine Gewerbeeinheit sei in eine Wohneinheit umgewandelt worden – und in Giebel werde neu gebaut: Die insgesamt 17 Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen sollen Ende 2020 bezugsfertig sein.

40 Prozent des Bestands werden öffentlich gefördert

Unverändert würden, so Reinhard, 340 Wohnungen, also 40 Prozent des Bestands, öffentlich gefördert. „Als Mitglied des ‚Bündnis für Wohnen‘ haben wir der Stadt bis April 2019 vier weitere freiwillige Belegungsrechte für bislang ungebundene Bestandswohnungen zur Verfügung gestellt.“ Sie können ohne Zustimmung der Stadt an jene mit dem Wohnberechtigungsschein A vermietet werden. Neu sei, dass anstelle nebenberuflicher Hausmeister oder externer Dienste nun ein Hausmeisterteam in Vollzeit arbeite. „Für alle Objekte soll es schnell Ansprechpartner geben“, sagte Reinhard. Nach ihm berichtete Aufsichtsratsmitglied Andreas Würstl über die erfolgreich durchgeführte gesetzliche Prüfung für das Jahr 2017, bevor es schließlich an die Wahlen ging. Im Aufsichtsrat wurden Würstl und Silke Wiedemann für drei weitere Jahre ohne Gegenstimme bestätigt, erstmals ins Gremium gewählt wurde der Ditzinger Bauunternehmer Matthias Schneller. Er folgte Reinhold Winckler nach, der mittlerweile im Vorstand sitzt.