Das Baugebiet an der Bahnhofstraße wird erweitert. Foto: Otto-H. Häusser

Das Baugebiet Benzenäcker in Sielmingen wächst. Bald werden auch Häuser nördlich der Steingartenstraße gebaut. Die Bauherrn mussten fünf Jahre lang auf den Satzungsbeschluss warten.

Sielmingen - Der Satzungsbeschluss steht zwar noch aus. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass der Gemeinderat am 23. Oktober den zweiten Teil des Bebauungsplans für das Gebiet bei der früheren Sägemühle beschließt. Schließlich hat der Technische Ausschuss schon einstimmig dafür votiert.

Damit geht nun eine fünfjährige Planungszeit zu Ende. Offenbar war der Bauwunsch der Eigentümer zunächst nicht sehr groß. Ihre Änderungswünsche verzögerten das Projekt. Sie wurden schließlich in den Plan eingearbeitet. So wurden beispielsweise die Traufhöhen der Einzel- und Doppelhäuser um 20 Zentimeter angehoben und die Baufenster um einen halben Meter vergrößert.

Dächer zeigen gen Süden

Keinen Erfolg hatten die potenziellen Bauherrn mit der Bitte um eine Änderung der Firstrichtung. Die Giebel sollten gen Süden und Norden zeigen. Diesbezüglich zeigten sich die Stadträte jedoch eisern. Sie wollten die Dächer gen Süden ausgerichtet haben, um eine möglichst gute Solarnutzung zu ermöglichen.

Beim ersten Teil des Baugebiets, der inzwischen fast aufgesiedelt ist, hatten sich die Räte noch vom früheren Stadtplanungschef Jürgen Brune überzeugen lassen. Er war dafür eingetreten, die Häuser, die nun in nächster Nähe zur Bahnhofstraße entstanden sind, mit dem First gen Süden auszurichten. Die Terrassen sollten gen Westen angelegt werden, damit die künftigen Bewohner weniger stark unter dem Lärm der Bahnhofstraße leiden müssen, wenn sie draußen sitzen.

Dieser Lärm ist im zweiten Teil des Baugebiets, das nun zur Debatte steht, jedoch kein Thema. Bleibt der Fluglärm, der laut Fluglärmkarte rund 65 Dezibel beträgt. In einem Wohngebiet sollen jedoch tagsüber nur 55 Dezibel auftreten. Deshalb müssen die Bauherren dafür sorgen, dass Schallschutzfenster in die neuen Häuser eingebaut werden.

Das Gebiet an der Steingartenstraße ist einen dreiviertel Hektar groß. Zur Anbindung der Einzel- und Doppelhäuser an das übrige Straßennetz wird eine Ringstraße gebaut. Als ökologischer Ausgleich wurde bereits der Fleinsbach renaturiert. Außerdem wurde eine Mulde angelegt, in der das Regenwasser der Dächer bei Starkregen gesammelt wird, um es dann dosiert an den Fleinsbach abgeben zu können.

„Hat schon lange genug gedauert“

Im Technischen Ausschuss zeigten sich die Stadträte mit der jetzigen Planung einverstanden. Es habe viele Änderungen gegeben, sagte Robert Hertler von den Freien Wählern (FW) und er wollte außerdem wissen, ob diese mit allen Beteiligten abgesprochen seien. Gleichzeitig machte er deutlich, dass er das Verfahren nicht aufhalten wolle. „Das hat schon lange genug gedauert,“ sagte er.

Ursula Richts vom Stadtplanungsamt sagte, letztlich seien es doch nur geringfügige Änderungen gewesen. Auch sie hielt es für dringend geboten, dass ein Knopf an die Sache gemacht wird: „Ich kriege immer wieder Anrufe. Die Leute wollen wissen, wann es endlich weitergeht.“