Westlich der Goldäckerstraße und damit am Echterdinger Siedlungsrand sollen 180 Wohneinheiten entstehen. Foto: Philipp Braitinger

Dieses Gebiet könnte einmal das Vorzeigeprojekt von Leinfelden-Echterdingen werden. Neun Teams aus Architekten und Stadtplaner haben dazu an Lösungen gearbeitet und ihre Arbeiten eingereicht. An diesem Freitag entscheidet sich, wer seine Entwürfe realisieren darf.

Diesen Freitag wird laut dem Bürgermeister Benjamin Dihm für das Wohngebiet „KaepseLE“, das im Westen von Echterdingen entstehen soll, ein wichtiger Meilenstein erreicht. „Wir werden dann wissen, wie Ökologie und Ökonomie miteinander funktionieren, wo wir Abstriche machen müssen und ob und wie klimaneutrales Bauen möglich ist“, schreibt er unserer Zeitung auf Nachfrage. Denn „nun liegen konkrete architektonische Lösungen auf dem Tisch“.

Nach 15 Jahren klimaneutral

Die Stadt hat sich vorgenommen, westlich der Goldäckerstraße dringend nötigen Wohnraum zu schaffen. Die 180 Wohneinheiten, die dort entstehen werden, sollen möglichst umweltschonend gebaut werden. „Das Quartier soll nach 15 Jahren klimaneutral sein“, erklärt Dihm. Gleichzeitig sollen es sich auch Menschen mit schmalem Geldbeutel leisten können, künftig in den Goldäckern zu wohnen.

30 Prozent der Wohnungen sind als sozial geförderter Wohnraum, zehn Prozent als preisgedämpfte Mietwohnungen und zehn Prozent als preiswertes Wohneigentum geplant. Auf drei Baufeldern soll gezeigt werden, dass sich Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte nicht widersprechen. Die Stadt wolle hiermit – über die Region hinaus – Vorbild für andere Städte und Gemeinden sein, neue Wege in der Baulandentwicklung einschlagen, schreibt Dihm dazu.

Im Sommer 2022 wurden drei Bauträger ausgewählt, im Oktober haben Architekten und Landschaftsplaner mit ihrer Arbeit begonnen. Neun Teams haben an Lösungen gearbeitet und ihre Entwürfe eingereicht. An diesem Freitag nun wird eine Jury aus Experten, Stadträten und Vertretern der Stadtverwaltung darüber entscheiden.

Ein Vorhaben der IBA’27

In der Jury werden auch Werner Sobek, Architekt, Bauingenieur und eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen sowie Andreas Hofer, der Intendant der IBA’27 in Stuttgart sitzen. „Direkt nach der Entscheidung soll es weitergehen mit Gesprächen, Bürgerbeteiligung und dem Bebauungsplan“, schreibt Dihm dazu. Mit dem Bau des Quartiers soll 2024 begonnen werden, es soll bis 2027 – dem Ausstellungsjahr der Internationalen Bauausstellung Stadt Region Stuttgart – fertig sein. „Als Vorhaben des IBA’27-Netzes schaffen wir zusammen mit der IBA einen Rahmen, neue Entwicklungen anzustoßen und neue Dinge auszuprobieren“, erklärt der Bürgermeister.

Die Entwürfe werden am Samstag, 4. März, von 10 Uhr bis 17 Uhr und am Sonntag, 5. März, von 10 Uhr bis 14 Uhr in der Filderhalle, Bahnhofstraße 61, zu sehen sein.