Die vier neuen Wohnhäuser an der Otto-Weddigen-Straße stehen mitten im Rohbau.An der Panoramastraße wird schon fleißig Erdreich ausgehoben. Foto: factum/Granville

Wohnbau boomt und Baufirmen haben zur Zeit gut zu tun. Mehr als 200 Wohnungen sind an verschiedenen Stellen der Stadt geplant.

Gerlingen - Das größte Wohnbauvorhaben in Gerlingen auf dem Träuble-Areal ist noch nicht begonnen, das zweitgrößte aber schon mitten im Bau: Eine Firma aus Ingersheim erstellt gerade im Geviert Stahler- und Otto-Weddigen-Straße vier Gebäude mit 35 Eigentumswohnungen. Es sei alles verkauft, der Bezug für den Frühsommer des nächsten Jahres geplant, sagt der Projektleiter Hans Reimer vom Wohn- und Industriebauunternehmen Oswa. Die Wohnungen haben zwei bis fünf Zimmer und sind 46 bis über 150 Quadratmeter groß – eine gar 280 Quadratmeter. Es gibt für alle Eigentümer eine gemeinsame Tiefgarage mit 55 Plätzen, sowie einige oberirdische Parkplätze. Die Verkaufspreise waren mit rund 5000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ausgeschrieben.

Das größte Gerlinger Wohnbauprojekt auf engem Raum ist das Träuble-Areal, das seit vielen Jahren geplant wird. Nun soll es Ende Oktober losgehen mit dem Bau, sagt der Architekt Karl Grob. In vier Gebäuden werden 22 Miet- und 40 Eigentumswohnungen zwischen zweieinhalb und fünf Zimmern entstehen. Dazu kommen ein Edeka-Markt, der neue Polizeiposten und der neue Bürgertreff, nicht zu vergessen die erste Tagesstätte für Menschen mit Demenz. Offizieller Verkaufsstart ist am 15. September.

Neue Flächen für den Handel

Eines der mittelgroßen Wohnbauprojekte in der Stadt entsteht zur Zeit an der Urbanstraße. Dort plant die Gerlinger Firma Gramer mehrere Häuser, die im Erdgeschoss verbunden sind. Dort sollen ein Café Trölsch und Läden entstehen. In den Etagen darüber sind 16 Wohnungen geplant. Der Geschäftsführer Norbert Gramer rechnet mit dem Baubeginn Mitte Oktober. Dieser hat sich auch verschoben, weil es drei Grundeigentümer gab, darunter die Stadt. Nun habe man das Umlegungsverfahren abgeschlossen, so Gramer. Geplant seien Eigentumswohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, die meisten um die 100 Quadratmeter, aber auch welche mit 50. Zusammen sind es 1500 Quadratmeter, dazu 800 Quadratmeter fürs Gewerbe. Die drei Läden könnten auch zu einem werden. Gramer hofft, passende Firmen zu finden – vielleicht einen Herrenausstatter.

Reiner Wohnbau entsteht an der oberen Panoramastraße auf einem Gelände, wo früher eine Steuerkanzlei ihre Büros hatte. Dort hat die Firma Schatz aus Schorndorf zwei Häuser mit insgesamt 18 Wohnungen und zusammen 2285 Quadratmetern begonnen. Der Verkauf starte nach den Sommerferien, sagt der Geschäftsführer Werner König. Kalkuliert seien Preise von etwa 6000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Stiftung will bezahlbaren Wohnraum

Das Gegenteil, bezahlbare Mietwohnungen und Wohngemeinschaften, baut die Heidehofstiftung, die auch das Altenhilfezentrum Breitwiesenhaus betreibt, an der Blumenstraße in Gehenbühl. Dort entstehen im „Annemarie-Griesinger-Haus“ 24 Mietwohnungen mit jeweils drei oder vier Zimmern, für die Mieten knapp unter zehn Euro pro Quadratmeter kalkuliert sind. Zudem gibt es drei WGs: für Menschen mit Demenz (zehn Plätze), für junge Pflegebedürftige (sieben Plätze) und für Alleinstehende (vier Plätze). Für drei der Mietwohnungen hat die Stadt ein Belegungsrecht. Es gebe bereits viele Vormerkungen, berichtet der Prokurist Falko Piest vom Breitwiesenhaus – er befürchtet, dass es mehr Anfragen als Wohnungen geben werde. Am 14. Oktober ist Richtfest, im Sommer 2017 soll das Ganze fertig sein.

Zu den weiteren kleineren Wohnbauprojekten in der Stadt gehören laut dem Baurechtsamtsleiter Martin Prager sechs Doppelhaushälften an der Forchenrain-straße, vier Reihenhäuser an der Karlsbader Straße und jeweils elf Wohnungen an der Weilimdorfer Straße und im Gehenbühl. Am nächsten Montag soll der Technische Ausschuss über das Baugesuch für ein neues Haus mit 13 Wohnungen an der Eltinger Straße befinden. Alles zusammengerechnet sind es also mehr als 200 Wohnungen, die zurzeit in Gerlingen gebaut werden oder in der Endphase der Planung sind. Das heißt: Es wird moderner Wohnraum für sicher mehr als 400 Menschen geschaffen.