Auch an der Bahnhofskreuzung werden die Bautrupps Anfang 2022 im Einsatz sein. Foto: avanti

Ab Anfang Januar wird in Marbach am Gehweg in der Güntterstraße bis runter zur Bahnhofstraße gearbeitet. Das hat Auswirkungen für Passanten – und Autofahrer.

Marbach - Wie fast alles hat auch das Bauprojekt auf dem Grundstück zwischen der Güntter- und der Schillerstraße in der Nähe der katholischen Kirche zwei Seiten, eine gute und eine weniger angenehme. Einerseits wird an dieser Stelle dringend benötigter frischer Wohnraum geschaffen, andererseits gingen und gehen die Arbeiten auch weiter nicht immer ohne Beeinträchtigungen für den an dem Areal vorbeiführenden Verkehr über die Bühne. Mit neuerlichen Einschränkungen ist Stand jetzt vom 10. Januar an zu rechnen, wie der Marbacher Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling nun im Gemeinderat angekündigt hat.

Fahrbahn wird verengt

Von da an soll eine Stromleitung von dem Gelände aus verlegt werden. „Und zwar über eine sehr lange Strecke. Das beginnt kurz nach der Einmündung in die Ziegelstraße, die Leitung verläuft dann auf dem Gehweg in der Güntterstraße Richtung Bahnhof“, erläuterte Seiberling. Unabdingbar sei dabei, den Bürgersteig aufzureißen. „Das wird also nicht ganz einfach und ist mit einigen Umständen für die Fußgänger verbunden“, fasste der Chef des Ordnungsamts zusammen.

Wobei phasenweise nicht nur Passanten von den Arbeiten betroffen sein werden, sondern auch die Autofahrer. Das gilt insbesondere dann, wenn die Bagger in den letzten Bauabschnitten bis zur Bahnhofstraße vorgerückt sein werden. Hier wird es zu Fahrbahnverengungen kommen, aus drei Spuren müssen zwei werden, damit die Fahrzeuge überhaupt in beide Richtungen weiterrollen können.

Die Fußgänger wiederum müssen sich während der gesamten Bauphase darauf einstellen, hier und da die Straßenseite zu wechseln, um ans Ziel zu gelangen, immer abhängig davon, welche Stellen des Gehwegs gerade nicht passierbar sind. Insgesamt, so Seiberling, solle wegen der Stromleitung rund vier Wochen lang gewerkelt werden.

Angst vor Verzögerungen

Jochen Biesinger von der CDU stellte die Notwendigkeit des Ganzen nicht infrage, hat aber die Sorge, dass die veranschlagten vier Wochen am Ende nicht ausreichen werden. Er gab zu bedenken, dass ja im Winter gebaut werde, also auch mit Frost und anderen Wetterunbilden zu rechnen sei. Und der Zeitpunkt im Januar erschien ihm für das Projekt ohnehin unglücklich. Ausgerechnet in der Zeit seien sehr viele Passanten unterwegs, der Schulweg verlaufe hier obendrein. „Das ist wirklich eine relativ sensible Geschichte“, betonte auch Barbara Eßlinger von den Grünen. Immerhin seien just auf diesem Weg Massen von Kindern und Jugendlichen unterwegs, die aus der S-Bahn in Richtung Schulen strömten.

Kälteeinbruch könnte Folgen haben

Was den Zeitpunkt der Arbeiten anbelangt, verwies Seiberling auf den Antrag des Bauherren. Der Schritt mit dem Stromanschluss stehe jetzt wohl an und solle zügig verwirklicht werden, damit das Projekt weiter voranschreiten könne. „Aber ich sehe es schon auch so, je nach Wetterlage wird das unter Umständen zu Einschränkungen führen“, erklärte er. Dass solche Szenarien im Bereich des Möglichen sind, kann auch das für diesen Straßenraum zuständige Landratsamt in Ludwigsburg nicht ausschließen. „Alle Baumaßnahmen unter freiem Himmel sind immer witterungsabhängig, sodass Verzögerungen nie ausgeschlossen werden können“, erklärt Pressesprecher Frank Wittmer.

Gehweg wird abschnittsweise aufgerissen

Fakt sei aber auch, dass für das Bauvorhaben auf dem Grundstück zwischen Güntterstraße und Schillerstraße zum Anschluss an das Stromnetz Leitungen bis zum nächstgelegenen Stromversorger an der Bahnhofstraße 2 verlegt werden müssen. Und dafür sei es erforderlich, den Gehweg auf der gesamten Strecke abschnittsweise zu öffnen. Ferner sei eine Querung der Bahnhofstraße notwendig, bei der ebenfalls Stück für Stück vorgegangen werde und jeweils eine der drei vorhandenen Fahrspuren gesperrt werden müsse.

Sanierungsbedarf bei der Bahnhofskreuzung

Drastisch
Wenn demnächst zwischen Güntterstraße und Bahnhofskreuzung der Gehweg aufgerissen wird, ist das mit einigen Unannehmlichkeiten für Fußgänger und Autofahrer verbunden. Das dürfte aber fast schon ein Klacks sein im Vergleich zu dem sein, was irgendwann noch kommen könnte. Die Stadt drängt nämlich darauf, in dem Bereich rund um die Bahnhofskreuzung den Fahrbahnbelag erneuern zu lassen. Wenn die Sanierung in Angriff genommen wird, werde das weitaus drastischere Einschränkungen zur Folge haben, kündigte Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling an.

Schäden
Seiberling erklärte, dass die Straße in dem Bereich starke Schäden aufweise. Man mahne den mauen Zustand regelmäßig bei der Straßenbauverwaltung an, habe erst unlängst wieder einen Brief in der Sache herausgeschickt. Der zuständigen Behörde sei das bewusst. „Das Thema soll auch angegangen werden“, sagte er. Vollsperrungen seien dann unausweichlich.

Zeitplan Der Zeitpunkt der Sanierung ist aber offen. In dem derzeit noch geltenden Straßen-Erhaltungsprogramm sei die Marbacher Bahnhofskreuzung nicht enthalten, konstatiert Josephine Palatzky, Pressesprecher im Regierungspräsidium Stuttgart. Man müsse auch abwarten, ob der Knotenpunkt bei der Fortschreibung der Liste aufgeführt sein wird. Allerdings könnte es über eine andere Schiene doch zur Umsetzung kommen: „Im Zuge des geplanten Ausbaus der Oehler-Kreuzung wird von Seiten des zuständigen Baureferats im Regierungspräsidium Stuttgart geprüft, ob es – zur Ausnutzung von Synergieeffekten – sinnvoll erscheint, im Umfeld Erhaltungsmaßnahmen, darunter würde auch die Bahnhofskreuzung fallen, mit umzusetzen.“