Hinter dieser Glasfront residiert künftig der Jugendtreff Areal. Foto: Natalie Kanter

Seit 13 Jahren wartet das Team des Leinfelder Areals auf diesen Moment: Im Oktober wird es wohl in den neuen Jugendtreff ziehen können.

Wer dieser Tage durchs Neubaugebiet Schelmenäcker im Stadtteil Leinfelden spaziert, kann schon erahnen, wie das neue Jugendhaus von Leinfelden-Echterdingen einmal aussehen wird. Mehrere Treppen führen hinauf zu einer breiten Glasfront. Dahinter wird der Jugendtreff Areal seine neue Heimat finden. Noch versteckt sich der Neubau hinter einem Bauzaun. „Wir sind momentan guter Dinge, dass wir noch im Oktober einziehen können“, sagte der Einrichtungsleiter Jürgen Metzger unserer Zeitung. Zumindest dann, wenn jetzt alles nach Plan läuft. Denn auf der Baustelle – zu der auch der Bau einer großen Kita gehört – hatte es schon mehrere Probleme gegeben. Zuletzt hatte die von der Stadt beauftragte Elektrofirma Insolvenz angemeldet.

Drei Jahre lang hat das Jugendhaus-Team schon kein festes Gebäude mehr. Im Frühjahr 2020 hatten Handwerker den alten Jugendtreff, in dem mancher Sozialarbeiter Jahrzehnte gearbeitet hatte, in dem sich Woche für Woche bis zu 50 Jugendliche getroffen hatten und der seit 2008 als Sanierungsfall galt, Stück für Stück abgebaut. Zehn Jahre zuvor hatte der Leinfelden-Echterdinger Gemeinderat beschlossen, das Areal im Zuge der Erschließung des Neubaugebiets Schelmenäcker lieber neu zu bauen, anstatt zu sanieren. Vor drei Jahren ging man allerdings noch davon aus, dass das neue Areal im Herbst 2021 seinen Betrieb wieder aufnehmen kann. Bis dahin sollte die Jugendarbeit in Interimsgebäuden untergebracht werden. Diesen Plänen hat dann aber die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sämtliche öffentlichen Einrichtungen wurden in der Corona-Hochphase ja geschlossen. In einem Raum der Ludwig-Uhland-Schule konnte aber zumindest ein kleines Büro für die offene Jugendarbeit eingerichtet werden. „In diesem Büro sind wir immer noch“, sagt Jürgen Metzger.

Mittlerweile sind die Corona-Auflagen Geschichte. Weil aber der Areal-Neubau noch nicht fertig ist, muss das Team weiterhin räumlich improvisieren. „Mittwochs und donnerstags können wir die Jugendräume der katholischen Gemeinde in Musberg nutzen“, erklärt der Einrichtungsleiter. Montags gibt es ein Sportangebot für Mädchen in der Sporthalle der Leinfeldener Realschule, Freitagnachmittags treffen sich Jungs in der Stettener Sporthalle zum Kicken. Für die Siebt-, und Achtklässler des Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasiums bietet das Team Suchtprävention an. Das Areal-Team mischt bei der Mittagsbetreuung in örtlichen Schulen mit.

Weil das Areal-Team aktuell kein festes Gebäude hat, seien auch die Proben für das Musicalprojekt „Denk-Bar“, für das junge Leute aus allen weiterführenden Schulen der Stadt auf die Bühne gestiegen sind, eine große Herausforderung gewesen. Viele Gruppen mussten sich unterschiedlichen Orten proben. „Wir waren dennoch mit dem Ergebnis total happy“, sagt Metzger.