Die Bauarbeiten an der Echterdinger Zeppelinschule kommen langsamer voran als erhofft Foto: Philipp Braitinger

Insolvenzen zweier Bauunternehmen haben den Zeitplan für das neue Gebäude der Zeppelinschule in Echterdingen ins Wanken gebracht. Wie geht es jetzt weiter?

Es ist eines der baulichen Großprojekte in der Stadt. Der Erweiterungsbau der Zeppelin-Grundschule (elf Klassen, rund 250 Schüler, 70 Mitarbeiter) in Echterdingen schreitet sichtbar voran. Allerdings haben Insolvenzen zweier Bauunternehmen den Zeitplan ins Wanken gebracht. Der Bürgermeister Benjamin Dihm geht davon aus, dass die neuen Räume nach Ostern 2026 genutzt werden können. Das Ziel, noch im ersten Quartal 2026 fertig zu werden, wird also verpasst.

 

„Durch die Insolvenzen waren jeweils neue europaweite Ausschreibungen nötig“, erklärt Dihm die jüngsten Verzögerungen. Beim europaweiten Vergabeverfahren müssen Fristen eingehalten werden. In den Bereichen Trocken- und Fensterbau mussten deshalb Verzögerungen in Kauf genommen werden, die den Zeitplan für die Baustelle durcheinandergebracht haben.

Umzug soll in den Osterferien 2026 sein

Wäre es nach Rektor Daniel Ilic gegangen, hätte der Umzug bereits in den vergangenen Sommerferien stattfinden können. Nun soll also in den kommenden Osterferien, die wohlgemerkt nur zwei Wochen dauern, umgezogen werden. „Das wird eine Herausforderung. Ich bin gespannt“, sagt der Rektor. Mit der Verwaltung und vielem weiteren Material kommen zahlreiche Umzugskisten zusammen. Nichtsdestotrotz fiebert die Schule dem Umzug bereits entgegen. „Wir freuen uns total auf das neue Gebäude“, verrät Ilic. Die Schule wachse, brauche dringend die bauliche Erweiterung.

Nach dem Umzug der Schule soll mit der Sanierung des Bestandsgebäudes begonnen werden. Diese Arbeiten sollen im ersten Quartal 2028 abgeschlossen werden. Bis dahin müssen Schüler, Lehrer und sonstige Mitarbeiter der Schule in dem Neubau zusammenrücken. „Man muss es gut organisieren“, sagt Ilic. Die Übergangsmensa wird kleiner als die gewöhnliche Mensa, auch Fachräume fehlen, ebenso Räume für die Schulsozialarbeit. Wo es möglich ist, müssen Multifunktionsräume genutzt werden. „Wir hoffen, dass es zu keinen weiteren Verzögerungen kommt“, sagt der Rektor.

Der Umzug an der Grundschule hätte eigentlich schon in den Sommerferien über die Bühne gehen sollen. Foto: Philipp Braitinger

Auf die Gesamtkosten, die zuletzt auf rund 24 Millionen Euro beziffert worden waren, sollen sich die Verzögerungen nicht auswirken. Man sei weiterhin im Kostenrahmen, betonte Bürgermeister Dihm. Nun hat sich die finanzielle Situation der Stadt seit dem Beschluss zum Neubau samt Sanierung des Altbaus der Zeppelinschule verschlechtert. Am 10./11. Oktober werden Stadtverwaltung und Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung über Möglichkeiten zur Verbesserung der Haushaltssituation sprechen. Dass dabei auch Investitionen unter die Lupe genommen werden, ist wahrscheinlich. Aufgrund des Fortschritts an der Zeppelinschule dürften die Bauarbeiten dort aber eher nicht mehr dem Rotstift zum Opfer fallen.

Sporthalle befindet sich im Untergeschoss

Innerhalb des Neubaus wurde auch eine neue Sporthalle als Ersatz für die abgerissene Sporthalle gebaut. Der Beschluss, die Sporthalle ins Untergeschoss zu bauen – was teurer als ein oberirdischer Bau ist – fiel noch in einer Zeit, als die Stadt im Vergleich zu heute finanziell auf Rosen gebettet war. Der Vorteil der Sporthalle im Untergeschoss ist, dass der Schulhof größer ausfallen kann. Dies hatte das Gremium aus Fach- und Sachpreisrichtern bei der Entwurfsauswahl einst überzeugt. Weniger überzeugend ist allerdings, dass das neue Spielfeld zwar nach DIN gebaut wurde, aber keine Wettkampfbedingungen erfüllt.

Für die Wettkampffähigkeit wäre eine Umrandung des Spielfeldes nötig gewesen, die aber aufgrund des Platzmangels nicht im benötigten Umfang eingerichtet wird. Es sei aber immer klar gewesen, dass die neue Halle allein als Grundschul- und Trainingshalle für örtliche Vereine und nicht für Wettkämpfe dienen soll, betont Bürgermeister Dihm. Wettkämpfe sollten weiterhin beispielsweise im Sportpark Goldäcker stattfinden, wo die Halle und das Umfeld mit Tribüne, Parkplätzen, WC-Anlagen und Fluchtwegen ausgestattet ist.