Am Donnerstag ist der letzte Kelchfuß am Bahnhof betoniert worden. Foto: /Milankovic

Am Donnerstag ist der letzte der 28 sogenannten Kelchfüße für den Bahnhof von Stuttgart 21 betoniert worden. Mit dem Bau der Unterkonstruktionen für die Kelchstützen ist vor knapp fünf Jahren begonnen worden.

Knapp fünf Jahre nachdem der Hochbau für Stuttgart 21 mit dem Betonieren des ersten sogenannten Kelchfußes im Juni 2017 begonnen hat, ist der letzte dieser 28 Füße am frühen Donnerstagmorgen fertiggestellt worden. Wehmütig werde man deswegen nicht, aber „es ist schon etwas Besonderes, wenn der letzte Kelchfuß betoniert wird“, sagt Kübra Bicer. Die 29-jährige Bauingenieurin hat am Donnerstag diesen letzten Arbeitsschritt für die Bahnprojektgesellschaft Stuttgart-Ulm überwacht.

Die 28 Kelchstützen, die einmal das Dach des neuen Durchgangsbahnhofs bilden, bestehen aus zwei Abschnitten: den Füßen, wovon nun alle 28 in Beton gegossen sind, und dem oberen, Kelchblüte genannten, Teil. Davon sind bislang 20 entstanden, im Frühjahr soll Nummer 21 folgen. Die Bahn geht weiter davon aus, dass im Laufe des Jahres 2023 das Dach der Station geschlossen sein wird. Der Bau der Lichtaugen genannten Glasaufsätze auf den Kelchstützen soll Ende des Jahres 2022 beginnen – und damit rund ein halbes Jahr später als es bei der Vergabe des Auftrags vorgesehen war.

Lenkungskreis tagt am Montag

Über den aktuellen Stand der Arbeiten lassen sich die Projektpartner Stadt, Region und Land am Montag bei der nächsten Lenkungskreissitzung durch die Bahn informieren. Das Spitzengremium wird dann auch über die Frage der Gäubahnführung am Flughafen diskutieren. Der Bund möchte die bisherigen Planungen ersetzen und stattdessen den 11,5 Kilometer langen Pfaffensteigtunnel zwischen der heutigen Gäubahnstrecke und dem im Bau befindlichen Flughafenbahnhof realisieren. Das Vorhaben wird von der grün-schwarzen Koalition im Land unterstützt, Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sieht aber noch offene Fragen. Die Bahn wird im Lenkungskreis durch Jens Bergmann, im Vorstand für Infrastrukturplanung und -projekte zuständig, vertreten. Der bisherige Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla gibt dieses Amt auf.