Wer in Stuttgart zu den Gleisen möchte, braucht viel Zeit und muss gut zu Fuß sein. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Situation für Reisende am Hauptbahnhof soll sich verbessern, sagt die Bahn im Stuttgart-21-Lenkungskreis. Sie zeigt sich weiterhin zuversichtlich, dass das Projekt im Dezember 2025 in Betrieb geht.

Die Beschwerden über die langen Wege, zu denen Bahnfahrgäste schon seit Längerem am Hauptbahnhof zu oder von den Zügen gezwungen sind, zeigen Wirkung. Die Bahn habe Abhilfe versprochen, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) nach der jüngsten Sitzung des Lenkungskreises der Stuttgart-21-Partner von Bahn, Land, Region und Stadt. So wolle die Bahn einen Fahrdienst anbieten. Zudem sollen Gespräche mit dem für den weiteren Ausbau der Lichtaugen auf dem Bahnhofsdach beauftragten Unternehmen stattfinden, welche kürzeren Wegeführungen möglich sind, ohne die mit Verzug beginnenden Arbeiten an den Stahl-Glas-Konstruktionen auf den Kelchstützen zu behindern.

DB-Vorstand bittet um Entschuldigung

Der Bahninfrastrukturvorstand Berthold Huber bedauerte nochmals die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste durch die kurzfristig anberaumten Streckensperrungen zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen, die in der Nacht zum 13. Mai beginnen sollen, und bat dafür um Entschuldigung. Um die größten Härten abzufedern, habe man „aus der ganzen Republik“ mehr als 80 Busse und 250 Busfahrer herangeschafft.

Grund für die Arbeiten ist Mehrarbeit, die sich für den Bau des Digitalen Knotens Stuttgart ergeben hat. Bei diesem Pilotprojekt werden in Stuttgart und der Region rund 500 Schienenkilometer auf digitale Sicherungstechnik umgestellt. „Die Planungen und Entwicklungen für den Digitalen Knoten sind weiterhin angespannt, aber beherrschbar“, heißt es in der Sitzungsunterlage.

Neue S-Bahn-Station soll Rosenstein heißen

Trotz dieser Einschätzung bleibe die Bahn bei der Darstellung, dass Stuttgart 21 im Dezember 2025 und zu den derzeit angenommenen Kosten von 9,8 Milliarden Euro in Betrieb gehen werde. Dabei sei die Bahn auch nach „investigativer Befragung durch die Projektpartner geblieben“, wie Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) nach der Sitzung sagte. Er und sein Parteifreund, Regionalpräsident Thomas Bopp, wollen bei der Bahn dafür werben, dass die neue S-Bahn-Station, die bisher „Mittnachtstraße“ heißt, künftig den Namen „Rosenstein“ tragen soll.