Mit Hightech-Geräten wird der Baustellenuntergrund durchleuchtet. Foto: Gottfried Stoppel

Mit gut 400 Voranmeldungen ist der Infotag im Ausbildungszentrum Bau ausgebucht wie nie zuvor. Was dort so alles geboten war.

Remshalden - Die Nachfrage nach Fachkräften für die Bauwirtschaft ist derzeit groß . Um so mehr fühlt sich das Ausbildungszentrum Bau in Remshalden verpflichtet, dem Nachwuchs die Ausbildung in den Bauberufen schmackhaft zu machen. Bei der Ausbildungswahl sollten diese nicht irgendwo als Notlösung mitlaufen, sagt dazu der Zentrumsleiter Martin Kleemann beim Infotag Bauausbildung im eigenen Hause: „Das muss Berufswunsch Nummer eins sein, wir wollen die Begeisterung der jungen Leute wecken.“

Das Publikum ist fasziniert von den großen Baumaschinen

Der Infotag Bauausbildung findet landesweit in allen 18 Ausbildungszentren der Bauwirtschaft statt. Nach Geradstetten kommen laut Kleemann vor allem Schulklassen der Klassenstufe acht in Haupt- und Werkrealschulen und der Klassen neun in Realschulen aus der gesamten Region Stuttgart. Und mit 400 Anmeldungen und diversen Besuchern, die noch spontan vorbeikommen, sei die Frequenz in diesem Jahr noch etwas höher als in den vergangenen Jahren. Interessant für die potenziellen Baufachkräfte seien natürlich immer die großen, modernen Baumaschinen, die im Ausbildungszentrum zur Verfügung stehen. Der Turmdrehkran etwa, an dem beim Infotag eine Abrissbirne hängt, die es mit der Fernsteuerung sensibel zu bewegen gilt. Das Ziel des Versuchs ist es, das schwere, schwingende Monstrum zielgenau in einem Lastwagenreifen abzulegen.

Acht Stationen und ein Vortragsraum mit bilderreichem Infofilm sind im Ausbildungszentrum für diejenigen geboten, die sich in zwei bis drei Stunden durch alle möglichen Aspekte der Berufe in der Baubranche führen lassen. Wer seine bauhandwerklichen Fähigkeiten an allen Stationen getestet und dies jeweils per Stempel dokumentieren lassen hat, dem winkt am Ende ein kleiner Preis. Und natürlich auch ein echtes Bauvesper – Saitenwürste mit Weckle in dem Fall.

Am Ende winkt das Bauvesper

Demonstriert werde beim Informationstag unter anderem, dass in den Bauberufen zunehmend weniger körperliche Anstrengung als Fachwissen und technologisches Knowhow gefragt sei, erklärt Martin Kleemann. „Unser Ziel ist es, dass wir die modernen Berufe in der Baubranche darstellen und dass man Vorurteile abbauen kann“. Tatsächlich sind da die Jungs und Mädels aus den Schulen zwischen Aldingen und Obersulm, aus Stuttgart oder Rudersberg, nicht nur mit Begeisterung am Hämmern, Mauern oder Pflastersteine setzen, sondern vor allem auch am Steuerknüppel des riesigen Caterpillars oder an der Fernbedienung der wendigen Straßenwalze. Und nebenbei geht es auch um die anderen Feinheiten der Arbeit in den Bauberufen – eben das versprochene Bauvesper, oder – wie es einer der Baubesucher lauthals verkündet – „Was Alter, ich hab’ jetzt Mittagspause, Dicker.“