Der Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz in Louisiana hat landesweite Proteste in den USA ausgelöst. Foto: The Daily Advertiser/AP

Neue Erkenntnisse zum Tod eines Afroamerikaners in Louisiana: Die Polizisten erklären, der 37-Jährige sei renitent gewesen.

Baton Rouge - Nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz in Louisiana haben die beteiligten Beamten neue Details zum Hergang genannt. Der 37-jährige Alton Sterling habe sich vor der Konfrontation geweigert, seine Hände auf die Motorhaube zu legen, hieß es in einer eidesstattlichen Erklärung, die die Polizisten am Montag bei einem Gericht einreichten. In der Vordertasche des Mannes hätten sie zudem einen „Gewehrkolben“ entdeckt.

Sterling verkaufte am 5. Juli vor einem Lebensmittelgeschäft CD’s, als es zu einer Konfrontation mit zwei Polizisten kam. Ein anonymer Anrufer hatte zuvor erklärt, er sei von dem Verkäufer mit einer Waffe bedroht worden.

Der eidesstattlichen Erklärung war ein Durchsuchungsbefehl beigefügt, mit dem die Polizei Aufnahmen der Überwachungskamera des Geschäfts anforderte. In dem Dokument hieß es, die Beamten hätten Sterling „direkte Anweisung gegeben, seine Hände auf die Motorhaube eines nahegelegenen Autos zu legen.“ Als er sich nicht gefügt und sich der Festnahme widersetzt habe, hätten die Beamten ihre Taser eingesetzt.

Landesweite Proteste

Während der Festnahme habe Sterling versucht, nach der Waffe in seiner Tasche zu greifen. Auf einem Handyvideo ist zu sehen, wie er mit dem Elektroschocker traktiert und von einem Beamten überwältigt wird, ehe mehrere Schüsse auf ihn abgegeben werden. Die Aufnahme stammt vom Handy des Ladenbesitzers Abdullah Muflahi. Dieser verklagte am Montag die Polizei von Baton Rouge. Die Beamten hätten ihn illegal festgenommen und rund sechs Stunden lang festgehalten, nachdem er die Konfrontation mit seinem Handy gefilmt habe, heißt es in seiner Anklageschrift. Zudem habe die Polizei unerlaubt die Ausrüstung der Videoüberwachung seines Geschäfts beschlagnahmt.

Der Vorfall in Baton Rouge und der spätere Tod eines Afroamerikaners durch Polizeikugeln in Minnesota lösten landesweite Proteste gegen Polizeigewalt aus. In Dallas erschoss ein Heckenschütze bei einer solchen Kundgebung am Donnerstag fünf Beamte.