Superstar und Überflieger Dirk Nowitzki kommt nach Hause und seine Heimatstadt Würzburg steht Kopf. Ein paar Impressionen ... Foto: dpa

Würzburg bereitet Dirk Nowitzki zwei Wochen nach der NBA-Meisterschaft einen tollen Empfang.

Würzburg - Ganz Würzburg stand Kopf: Nach zwei Wochen Dauerparty in den USA dachte Dirk Nowitzki eigentlich, dass ihn nichts mehr überraschen kann - bis er am Dienstagmittag in seiner Heimatstadt ankam. Als der Basketball-Superstar aus den Katakomben in die voll besetzte s'Oliver Arena tauchte, riss der 33-Jährige die Augen völlig ungläubig ganz weit auf. „Dieser Empfang ist einfach überwältigend“, sagte der Ausnahmesportler, der rund zwei Wochen zuvor mit den Dallas Mavericks den Titel in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA gewonnen und sich damit seinen ganz großen Traum erfüllt hatte. „Das ist einfach saugeil“, sagte er an seinem „D-Day“.

Schon lange bevor der Blondschopf im Scheinwerferlicht stand, wurde er gefeiert. „Willkommen im Nowitzki-Wunderland“, sangen die begeisterten Anhänger, die trotz brütender Hitze geduldig auf ihr großes Idol gewartet hatten. Nowitzki präsentierte sich zwei Tage nach seiner Rückkehr aus den USA bestens gelaunt und aufgeräumt.

„Das ist unbeschreiblich“

Immer wieder hallten „MVP“-Sprechchöre der zum Großteil in Trikots der Dallas Mavericks gekleideten Fans durch die Arena - Nowitzki war im Anschluss an das 4:2 in der Finalserie gegen die Miami Heat zum wertvollsten Spieler (MVP) gewählt worden. Vater Jörg Nowitzki saß völlig überwältigt in der ersten Reihe und wischte sich die eine oder andere Träne aus den Augen. „Das ist unbeschreiblich“, meinte der bodenständige Nowitzki Senior.

Zu einer definitiven EM-Zusage konnte sich Nowitzki erwartungsgemäß nicht durchringen. „Ich glaube schon, dass ich da gerne dabei wäre. Im Moment bin ich aber einfach platt und brauche Urlaub“, sagte der 2,13-Meter-Riese. „Das Spielen wäre nicht das Problem. Doch wenn ich dabei bin, muss ich auch vollkommen fit sein, sonst macht es keinen Sinn“, erklärte Nowitzki.

Ende Juli will er sich entscheiden, ob er bei der Europameisterschaft in Litauen (31. August bis 18. September) nach zwei Jahren Pause wieder für Deutschland spielen wird. Spätestens dann müsste er mit seinem Mentor Holger Geschwindner wieder ins Training einsteigen. „Mal schauen, ob die Motivation reicht, aber ich glaube schon“, machte Nowitzki den deutschen Fans Mut.

Doch am Dienstag war die EM noch ganz weit weg. Die Würzburger bereiteten dem berühmtesten Sportler ihrer Stadt einen unglaublichen Empfang, und Nowitzki - lässig in Shorts und T-Shirt gekleidet - genoss die Rückkehr in die Heimat in vollen Zügen.

„Vielen Dank für den tollen Empfang"

Im Rathaus trug sich das „German Wunderkind“ am Nachmittag ins Goldene Buch der Stadt ein. „Vielen Dank für den tollen Empfang. In meinem Herzen werde ich immer Würzburger bleiben“, schrieb Nowitzki, der sich danach per Autokorso auf den Weg zur historischen Residenz machte, wo zum Abschluss des Nowitzki-Tages noch einmal eine Feier mit den Fans anstand, zu der bis zu 15.000 Besucher erwartet wurden.

Ohne jegliche Starallüren hatte der Blondschopf zuvor auf der Bühne der Arena gescherzt. Seinen Urlaub werde er „wie in den vergangenen zehn Jahren an der Mecklenburgischen Seenplatte verbringen“, witzelte Nowitzki, der sich mehr als eine Stunde lang den Fragen von Fans und Journalisten stellte und sogar zu einer Fußballeinlage hinreißen ließ.

Eine Sorge konnte Nowitzki allen Beteiligten nehmen - an Rücktritt habe er trotz des unglaublichen Erfolges nie gedacht. „Dafür bin ich zu ehrgeizig. Nach ein paar Wochen Urlaub wird der Ehrgeiz schon wieder zurückkommen. Wenn man einmal den Titel gewonnen hat, will man ihn natürlich auch verteidigen“, kündigte Nowitzki an. Zunächst einmal war er vom Tag in seiner Heimat aber völlig überwältigt. „Das ist unglaublich. Vielen Dank“, rief Nowitzki den Fans zu.