Einfach nicht zu stoppen: Barry Brown machte 30 Punkte! Foto: Pressefoto Baumann

Die Ludwigsburger Basketballer haben Brose Bamberg mit 99:72 deklassiert, doch am Ende fehlten fünf Punkte, um ins Top Four des Pokal-Turniers einzuziehen. Zuvor droht jede Menge Terminstress.

Ulm - Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber am Ende hat den MHP Riesen Ludwigsburg auch ein Gala-Auftritt am Sonntagabend nicht gereicht, um doch noch ins Top Four des Pokal-Wettbewerbs im deutschen Basketball einzuziehen. Nur einen Tag nach der Niederlage mit 20 Punkten gegen Gastgeber ratiopharm Ulm, gewannen die Riesen gegen Brose Bamberg mit 99:72 (43:29), doch nach einem genauen Blick in die Statuten war das zu wenig. Denn die Ludwigsburger hätten nicht wie zunächst kommuniziert mit zwölf Punkten gewinnen müssen, um im Dreier-Vergleich der Teams mit je zwei Siegen weiterzukommen, sondern mit 32 Punkten. Und das war dann doch etwas zu viel, am Ende fehlten noch fünf Punkte zur Sensation. Lachender Dritter waren übrigens die Ulmer, die am Ende in eigener Halle als Gruppensieger weiterkommen. Deren Kapitän Per Günther zollte dennoch Respekt für die Leistung der Riesen: „Sie haben Charakter gezeigt.“

Wiedergutmachung geglückt

Und Wiedergutmachung betrieben für den schwachen Auftritt 24 Stunden zuvor gegen die Ulmer. Die gesamte Mannschaft zeigte eine Leistungssteigerung, allen voran Barry Brown jr., der mit 30 Punkten nicht zu stoppen war. Auch der bereits 38-jährige Tremmel Darden (14) ließ sein Können aufblitzen. „Wir haben alles gegeben“, sagte der Riesen-Center und Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann. Auch wenn es nicht ganz gereicht hat.

Zumindest haben die Ludwigsburger durch das Ausscheiden zumindest eine Sorge weniger: Wann überhaupt gespielt wird. Denn das für den 1. und 2. November terminierte Top Four in München wurde bereits verlegt, nachdem Alba Berlin wegen diverser Corona-Fälle seine drei Gruppenspiele verlegen musste. Inzwischen kamen weitere Partien von medi Bayreuth und den Telekom Baskets Bonn dazu, so dass in Sachen Terminplanung noch ein großes Problem hinsichtlich des Pokal-Wettbewerbs auf die BBL zukommen dürfte. Und Ärger. „In beiden Fällen wäre es aus Sicht unseres Hygieneboards absolut zu verantworten gewesen, nur die Infizierten zu isolieren und die Spiele stattfinden zu lassen“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. Nach Einschätzung der Liga-Fachleute seien beide Mannschaften nicht infektiös gewesen.

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Wegen eines positiven Corona-Tests bei einem Spieler der Telekom Baskets Bonn und zwei positiven Tests im Team und Umfeld bei medi Bayreuth hatten die jeweils zuständigen Gesundheitsämter jedoch eine komplette Mannschaftsquarantäne angeordnet. „Es steht in keinem Verhältnis, wenn wir eine Infektion im erweiterten Mannschaftskreis mit einer geringen Viruslast haben und eine ganze Mannschaft mit 20 Leuten für zwei Wochen wegsperrt wird. Das ist aus unserer Sicht nicht geboten. Wenn das die Regel wird, funktioniert es definitiv nicht mehr“, sagte Holz.

Wohl auch mit Sorge auf den Bundesliga-Betrieb, der am 6. November mit dem Spiel der MHP Riesen gegen die BG Göttingen in die neue Saison starten soll. Wie so vieles in diesen Tagen: Ohne Gewähr.