Bester Ludwigsburger Werfer (21 Punkte): Jamel McLean Foto: Pressefoto Baumann

Die Heimserie der Ludwigsburger, die seit zwei Jahren zu Hause unbesiegt sind, wankte – aber sie fiel nicht. Nach dem 86:83 gegen Bamberg fehlt noch ein Sieg zum Halbfinale.

Ludwigsburg - Freitagabend ist Krimi-Zeit. Nicht nur im Fernsehen, auch in der MHP-Arena. Da hat der Hauptrundenerste der Basketball-Bundesliga auch das zweite Spiel im Play-off-Viertelfinale gegen den Ex-Meister Brose Bamberg mit 86:83 (43:36) gewonnen, ein Spiel, das zweieinhalb Minuten vor Schluss schon verloren schien bei sechs Punkten Rückstand. Doch in der entscheidenden Phase unterlief Bennet Hundt ein Fehlpass, den Jaleen Smith (17 Punkte) zu einem Gegenstoß und dem 85:83 nutzt – 9,8 Sekunden vor Schluss. Der Rest war zittern – und ein verwandelter Freiwurf.

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„Bamberg war heute aggressiver als wir“, gab Riesen-Coach John Patrick zu, „aber am Ende war es ein wichtiger Sieg.“ Und ganz nebenbei hielt auch die Heimserie der Riesen, die seit mehr als zwei Jahren in einem Punktspiel zu Hause unbesiegt sind. Es läuft also nach Plan, so dass nun nur noch ein Sieg zum Einzug in die nächste Runde fehlt. Im Idealfall bereits am Sonntag (15 Uhr), dann erstmals bei den Franken. John Patrick lässt keine Zweifel an dem Ziel: „Je schneller wir weiterkommen, desto besser.“ Schließlich winkt dann noch etwas mehr Vorbereitungszeit auf ein mögliches Halbfinalduell (voraussichtlich gegen Bayern München, das gegen die Merlins aus Crailsheim ebenfalls mit 2:0 in der Serie vorne liegt).

Bamberg hatte knapp 48 Stunden Zeit sich vor Ort auf die zweite Partie vorzubereiten – und nutzte das intensive Videostudium offensichtlich gut, die Mannschaft agierte insgesamt physisch stärker, und vor allem Center David Kravish (17), der im ersten Spiel mit sieben Punkten enttäuschte, stellte die Riesen immer wieder vor Probleme. „Ihn müssen wir besser in den Griff bekommen“, sagte Co-Trainer Josh King schon zur Pause.

Hotel in Bamberg ist gebucht

Das gelang nur bedingt, auch weil die Riesen nach einem 0:12-Lauf plötzlich mit 48:50 in Rückstand lagen (24.). Am Schluss ging es hin und her, mit dem besseren Ende für die Ludwigsburger, bei denen Jamel McLean (21 Punkte) erneut einen starken Auftritt hatte und nun „Regeneration“ (Patrick) ganz oben auf der Liste steht. Am Sonntag geht es nach Bamberg, wo im Zweifel am Dienstag auch ein viertes Spiel auf dem Programm stünde. Ein Hotel ist jedenfalls bereits gebucht. Sicher ist sicher – und stornieren kann man immer noch.