Zwei Tage nach dem glanzvollen Bundesliga-Auftritt in Bonn haben Ludwigsburgs Basketballer international ihr blaues Wunder erlebt – trotz 19 Punkten Führung.
Die schottischen Gastgeber im Basketball Europe Cup hatten das Spiel am Mittwochabend gegen die MHP Riesen unter das Motto „Fright Night“ gestellt, Nacht zum Fürchten also. Was für eine Vorahnung, denn Angst- und Schrecken verbreitete die Mannschaft der Caledonian Gladiators dann vor Halloween gegen die Ludwigsburger tatsächlich, als sie nach einem 19-Punkte-Rückstand (!) das letzte Viertel 25:11 gewannen – und damit das Spiel noch mit 73:71 (29:40). Eine desaströse Leistung der Ludwigsburger, und das nach dem glanzvollen Auftritt gerade einmal zwei Tage zuvor in Bonn. „Wir waren nach dem Sieg dort zu selbstsicher“, sagte Trainer John Patrick. „Am Ende des dritten Viertels haben wir den Schwung und das Momentum verloren und dem Gegner Zuversicht gegeben.“
Wie am Montag fehlten Kapitän Yorman Polas Bartolo (Wadenprobleme) und der erkrankte Jacob Patrick, dafür war dessen Vater John Patrick wieder dabei, nachdem der Trainer am Dienstag Richtung Schottland nachgereist war. Die positiven Einflüsse hielten sich allerdings in Grenzen, wobei die Riesen vor allem Patrick Whelan (25 Punkte) nicht in den Griff bekamen, zumal die Gladiators mehr als 60 Prozent Dreier-Würfe trafen. Beim Stande von 72:71 bekamen die Riesen 8,8 Sekunden vor Schluss noch zwei Freiwürfe, doch Hunter Maldonado vergab beide, insgesamt ließen die Ludwigsburger acht Versuche liegen.
Durch die erste Niederlage im Wettbewerb ist auch der Einzug in die nächste Runde extrem gefährdet. Die Riesen müssen nun auf jeden Fall nächsten Dienstag (19.30 Uhr) gegen das Team von BK Trepca aus dem Kosovo zu Hause gewinnen, dann geht es noch nach Dijon. Zuvor wartet am Samstag (20 Uhr) allerdings das Heimspiel gegen Rasta Vechta in der Liga – und da haben die Riesen inzwischen ja Tabellenplatz zwei zu verteidigen. John Patrick: „Hoffentlich lernen wir aus dem Spiel am Mittwoch, ziehen unsere Schlüsse und machen es am Samstag gegen Vechta besser und fokussierter – mit unseren Fans im Rücken.“