Ignas Sijanas aus Litauen wird künftig die Fellbacher Basketballer in der Regionalliga anleiten und anfeuern. Foto: Privat

Die Fellbacher setzen an der Seitenlinie auf einen Landsmann und guten Freund ihres litauischen Spielmachers Vilius Sermokas: Der 29-Jährige hat zuletzt ein Team in der höchsten Liga in Irland angeleitet.

Fellbach - Das Datum für das erste Punktspiel der neuen Saison steht schon fest: Am 21. September um 20 Uhr wird der MTV Kronberg als Gegner der Fellbacher Basketballer zum Regionalliga-Auftakt in der Gäuäckerhalle I vorstellig werden. Klar ist ebenfalls, dass die Gastgeber dann nicht mehr – wie in den vergangenen drei Spielzeiten – unter dem Namen Rewe Aupperle Fellbach auflaufen werden, denn der bisherige Hauptsponsor wird künftig nur noch die Jugendarbeit der Korbjäger finanziell unterstützen.

Finanziell ist die Saison auch ohne einen neuen Namenssponsor gesichert

„Wir sind gerade noch in Verhandlungen mit möglichen Nachfolgern. Wenn das nichts wird, dann spielen wir eben wieder als SV Fellbach. Finanziell ist die Saison auch ohne einen neuen Namenssponsor gesichert, wir hätten im Erfolgsfall nur einen etwas größeren Spielraum bei der Spielerverpflichtung“, sagt der Abteilungsleiter Andreas Tsiminos. Über seinen Schreibtisch laufen in diesen Tagen die allermeisten Basketball-Angelegenheiten in der Saisonvorbereitung. Denn der Chef der Fellbacher Basketballer hält zu Hause die Stellung, während sich der neue Trainer des Regionalliga-Teams noch in privater Mission in Chicago (USA) aufhält und erst Anfang August zum Trainingsbeginn am Kappelberg eintreffen wird.

Empfohlen wurde Ignas Sijanas von seinem Landsmann und guten Freund Vilius Sermokas

Mittlerweile ist klar, wer der Nachfolger des 50-jährigen Kroaten Slobodan Konjevic wird, der sich nach nur zweimonatiger Tätigkeit am Saisonende mit Andreas Tsiminos und den SVF-Verantwortlichen nicht über eine Weiterbeschäftigung einigen konnte. „Das Haupthindernis waren seine finanziellen Vorstellungen, aber das war nur ein Teil, insgesamt hat für beide Seiten das Gesamtpaket nicht gepasst“, sagt Andreas Tsiminos, der mit einem neuen Coach alles klargemacht hat: Ignas Sijanas heißt der Mann. Er ist litauischer Staatsbürger, gerade einmal 29 Jahre alt und war zuletzt zwei Jahre lang als Cheftrainer in der irischen Superleague, der höchsten Liga auf der Grünen Insel, bei den Keane’s SuperValu Killorglin aktiv.

„Das Alter gefällt mir sehr gut. Er steht ähnlich wie unser früherer Trainer Jens Leutenecker für junge, frische Ideen und für engagierten, offensiven Teambasketball“, sagt Andreas Tsiminos, der sich mit seiner Neuverpflichtung bereits ausführlich am Telefon ausgetauscht hat. Empfohlen wurde Ignas Sijanas von seinem Landsmann und guten Freund Vilius Sermokas, der – mit Verletzungsunterbrechungen – seit zwei Jahren den Spielaufbau beim Regionalligisten verantwortet und zudem in Andreas Tsiminos’ Firma angestellt ist.

Unterstützung bei seinen Traineraufgaben erhält Ignas Sijanas von Routinier David Rotim

Vilius Sermokas und Ignas Sijanas kennen sich bereits aus Jugendzeiten, vor der Saison 2012/13 gingen sie zusammen als Spieler nach Aschersleben (Sachsen-Anhalt) in die Regionalliga. Ignas Sijanas zog dann weiter nach Magdeburg und Wolmirstedt (ebenfalls vierte Liga), um schließlich 2017 beim BC Utenos Juventus in der höchsten litauischen Liga seine Profikarriere zu beenden. „Er hat mir versprochen, dass er gemeinsam mit mir in unserer dritten Mannschaft in der Kreisliga A spielen wird, aber unser erstes Team wird er definitiv nur an der Seitenlinie coachen“, sagt Andreas Tsiminos.

Unterstützung bei seinen Traineraufgaben erhält Ignas Sijanas nicht etwa von seinem Landsmann Vilius Sermokas, denn der will sich eineinhalb Jahre nach seinem Kreuzbandriss nun wieder zu 100 Prozent dem Geschehen auf dem Spielfeld widmen. Stattdessen wird aber der Routinier David Rotim, 34, künftig als spielender Co-Trainer zum Assistenten des in Kupiskis (Litauen) gebürtigen Balten.

Zum Einstand wird Ignas Sijanas im August möglicherweise noch einen weiteren litauischen Landsmann als Spieler mit nach Fellbach bringen. „Wir haben da zwei Kandidaten, die so gute Referenzen haben, dass wir sie ohne Probetraining oder Videos sofort nehmen würden, jetzt müssen wir uns nur noch finanziell einigen“, sagt der Abteilungsleiter Andreas Tsiminos. Ein neuer Haupt- und Namenssponsor würde diese Verhandlungen sicher ein wenig erleichtern.