Der Höhenflug der MHP Riesen Ludwigsburg in der Basketball-Bundesliga ist erst einmal gestoppt – das Team ist nach der 70:87(36:40)-Niederlage gegen Phoenix Hagen auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Ludwigsburg - Der Höhenflug der MHP Riesen Ludwigsburg in der Basketball-Bundesliga ist erst einmal gestoppt. Sinnbildlich für den kleinen Absturz war Rocky Trice. Dem Aufbauspieler wurde bei seinem Dunking-Versuch die Landeerlaubnis verwehrt: Darius Covington räumte den Ludwigsburger mit einem blitzsauberen Block ab, Trice machte schmerzhaft Bekanntschaft mit dem Parkettboden der MHP-Arena. Wie der 31-Jährige ist das Team nach der 70:87(36:40)-Niederlage gegen Phoenix Hagen auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
„Wenn man in dieser Liga nicht bereit ist alles zu geben, gibt es eine Klatsche“, sagte Trainer John Patrick nach der zweiten Niederlage, durch die die Riesen ihre Tabellenführung an die Baskets Würzburg abgeben mussten. Patrick bemängelte sowohl die fehlende Konzentration als auch die Einstellung der Mannschaft, bei der nur Center Jon Brockmann (13 Punkte/12 Rebounds) Normalform erreichte. Aufbauspieler Mustafa Shakur markierte vor 3943 Zuschauern zwölf Punkte. „Wir waren nicht bereit, haben die Köpfe hängen lassen, die Körpersprache hat überhaupt nicht gestimmt“, betonte Patrick.
18 Ballverluste
Die Doppelbelastung durch den Eurocup – am Dienstag hatten die Riesen ein 68:69 bei Reggio Emilia einstecken müssen – wollte Patrick nicht als Ausrede zählen lassen. Auch Aufbauspieler David McCray meinte: „Das lag nicht daran, dass wir müde waren. Uns hat einfach die Konzentration gefehlt.“ Insgesamt 18 Ballverluste leisteten sich die Barockstädter und luden die Hagener so immer wieder zu Schnellangriffen ein.
Trainer Ingo Freyer, der in seiner aktiven Zeit für ein Jahr in Ludwigsburg gespielt hatte, lobte seine Mannschaft, bei der Kapitän David Bell mit 23 Punkten glänzte. „Wir waren sehr aggressiv und konzentriert. Wir wussten, dass es das braucht, um mitzuhalten.“ Eben diese Konzentration ließen die Riesen vermissen. „Vielleicht haben wir einen Weckruf gebraucht“, sagte Patrick und versuchte der Niederlage etwas Positives abzugewinnen: „Solche Spiele sind auch immer eine Möglichkeit zu lernen.“