Die Ursache der Explosion bei BASF in Lugwigshafen ist weiter unklar. Foto: dpa

Noch immer sind Einsatzkräfte mit der Sicherung des Unglücksorts auf dem BASF-Gelände beschäftigt. Ein Mensch wird nach wie vor vermisst. Die Ursache der Explosion ist weiter unklar.

Ludwigshafen - Bei den beiden Getöteten bei der Explosion auf dem BASF-Gelände handelt es sich um Mitarbeiter der Werksfeuerwehr. Die Zahl der Vermissten habe sich auf eine Person reduziert, teilte BASF am Dienstagvormittag mit. Die Zahl der Schwerverletzen stieg auf acht. 17 Menschen wurden leicht verletzt. Sechs weitere seien in der Nacht in der Ambulanz der BASF untersucht worden und konnten an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

„Die Suche läuft mit Hochdruck“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Weil es auch nach dem Löschen des Feuers am Brandort noch sehr heiß sei, seien Werks- und Berufsfeuerwehr nach wie vor mit Kühl- und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt. Nach Medienberichten sollten Taucher eingesetzt werden, um im Hafenbecken nach dem Vermissten zu suchen.

Ursache der Explosion ist noch immer unklar

Am Montag war zunächst von sechs Vermissten die Rede gewesen. Nach dem Abgleich von Mitarbeiterlisten habe sich die Zahl auf zwei und später auf eins reduziert, sagte die Sprecherin. Einige Mitarbeiter hatten sich selbst in ärztliche Behandlung begeben.

Die Ursache der Explosion ist noch immer unklar. Nach dem Brand an einer Rohrleitung des Nordhafens war es zu dem Unglück gekommen. In der Folge brannten nach BASF-Angaben Rohrleitungen mit Ethylen und Propylen. Ethylen werde unter anderem zur Herstellung von Dämmstoffen und Lösemitteln verwendet, Propylen werde unter anderem bei der Produktion von Autolacken und Klebstoffen benutzt.

Noch keine Angaben zum wirtschaftlichen Schaden

Greenpeace-Mitarbeiter Manfred Sanden entnahm am Rhein Wasserproben - ein Ergebnis erwartet er für Anfang kommender Woche. Sollte es sich bei den verbrannten Stoffen tatsächlich um Propylen und Ethylen handeln, sei es zwar problematisch. Allerdings wären die Folgen bei freigesetzten chlorierten Kohlenwasserstoffen noch schwerwiegender.

Zwischen dem Landeshafen Nord und dem Rhein wurden Wassersperren errichtet. Sie sollen verhindern, dass Chemikalien in den Fluss gelangen. Auf einer Pressekonferenz am Mittag wollen Stadt Ludwigshafen und BASF weitere Informationen geben.

Zum wirtschaftlichen Schaden könne man noch keine Angaben machen, sagte die BASF-Sprecherin. „Dazu ist es noch zu früh.“ Bei der Produktion gibt es infolge der Explosion vom Montag Einschnitte. Da die Rohstoffversorgung noch unterbrochen sei, blieben die sogenannten Steamcracker heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit. Rund 20 weitere Anlagen seien in der Folge ebenfalls heruntergefahren worden oder liefen im Teillastbetrieb.