Bei Anruf Betrug: Holzgerlinger Ehepaar geht falschen Polizisten auf den Leim. Foto: Eibner-Pressefoto/Fleig / Eibner-Pressefoto

Ein Holzgerlinger Ehepaar ist einer Betrugsmasche mit falschen Polizeibeamten auf den Leim gegangen. Als die beiden die echte Polizei einschalten, ist es zu spät.

Holzgerlingen - Bereits vergangene Woche wurde ein Ehepaar aus Holzgerlingen (Kreis Böblingen) Opfer von falschen Polizeibeamten. Wie die Polizei berichtet, kontaktierte ein vermeintlicher Beamter des Landeskriminalamts den 65 Jahre alten Mann am 12. Januar per Telefon. Mittels geschickter Gesprächsführung überzeugte der unbekannte Anrufer den Mann davon, dass es zu Einbrüchen in der Nachbarschaft gekommen sei und dass darüber hinaus auch Mitarbeiter eines Bankinstituts in diese „krummen Geschäfte“ involviert seien.

Die unbekannten Betrüger riefen den Mann nach Polizeiangaben über mehrere Tage hinweg an und erschlichen sich so zunehmend sein Vertrauen. Nach einer Weile wiesen sie ihn an, mehrere Tausend Euro auf ein Konto bei dem in die „krummen Geschäfte“ verwickelten Bankinstitut zu überweisen. Dieses Geld sollte er dann abheben, damit es von der Polizei „in Obhut“ genommen werden könnte.

Erst nach der Geldübergabe ruft das Ehepaar die echte Polizei an

Die Ehefrau legte das Bargeld, wie vereinbart, am darauffolgenden Vormittag vor der Haustür ab, wo es von einem ebenfalls noch unbekannten Täter abgeholt wurde. Der Betrug flog auf, nachdem das Ehepaar Kontakt zur echten Polizei aufnahm.

„Diese Leute sind rhetorisch sehr gut geschult. Die wissen genau, wie sie die Leute überzeugen und unter Druck setzen. In diesem Fall ging das ja über Tage hinweg“, sagt Polizeipressesprecher Peter Widenhorn auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Täter dingfest zu machen, sei dabei sehr schwer. Selbst wenn das Ehepaar früher misstrauisch geworden wäre und vor der Geldübergabe tatsächlich die wirkliche Polizei eingeschaltet hätte, wäre am Ende wohl nur ein „ Läufer“ ins Netz gegangen, erklärt Widenhorn.

Kein Herankommen an die Hintermänner

Da die eigentlichen Hintermänner meist aus dem Ausland die Strippen ziehen würden, sei an diese in der Regel kein Herankommen. Das einzige was gegen diese Betrugsmasche hilft, so der Polizeihauptkommissar, sei den Menschen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, misstrauisch zu werden und selbst die Polizei anzurufen.