An der Erddeponie am Ehninger Ortsrand ist viel Platz. Foto: Archiv/Bischof

Nahe am Ehninger Steinbruch, der in Teilen auch als Erddeponie genutzt wird, soll ein Solarpark entstehen. Die Firma Baresel und die Gemeinde planen dieses Projekt gemeinsam.

In den vergangenen sechs Monaten haben die Firma Baresel und die Gemeinde Ehningen intensiv zusammengearbeitet, um den Weg für eine neue Photovoltaikanlage zu ebnen. Das berichten die beiden Projektpartner in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Geplant ist der Bau auf einem Hochplateau, das genutzt wurd, um unbelasteten Erdaushub abzuladen und das zwischenzeitlich komplett rekultiviert ist. Aktuell plant Baresel eine Freiflächen-PV-Anlage mit einer Leistung von rund 3,7 MW Peak. „Ziel ist es, nicht nur das firmeneigene Schotterwerk mit grünem Strom zu versorgen, sondern darüber hinaus – insbesondere an Wochenenden und in den Abendstunden, wenn der Betrieb ruht – den erzeugten Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen“, heißt es in der Mitteilung. Idealerweise werde dieser dann direkt in der Gemeinde Ehningen genutzt. Mit dieser Leistung könnten jährlich mehr als 1000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom versorgt werden.

 

Derzeit würden die erforderlichen Unterlagen für den Bauantrag zusammengestellt und zeitnah bei den zuständigen Behörden eingereicht, heißt es weiter. Abhängig von der Genehmigungsdauer sei geplant, die PV-Freiflächenanlage noch im Laufe dieses Jahres zu errichten und in Betrieb zu nehmen, zumal es auf der Genehmigungsseite zwischenzeitlich Erleichterungen gibt.

„Diese neue Anlage auf dem vollständig rekultivierten Areal reiht sich ein in eine Reihe nachhaltiger Maßnahmen der Baresel GmbH & Co. KG“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Unternehmen sehe sich in der Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt. „So wird nicht nur der Muschelkalkabbau in Ehningen mit größtmöglicher Rücksicht auf Renaturierung durchgeführt – bereits seit 2022 nutzt das Werk in Ehningen zu 100 Prozent grünen Strom.“

Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie sei im September 2023 beschlossen worden, auch aktiv in die Erzeugung erneuerbarer Energie zu investieren. Seit März 2024 sind sämtliche Dächer der Verwaltungs- und Werkstattgebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Diese erzeugen jährlich rund 180 000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom – genug, um etwa 50 Drei-Personen-Haushalte zu versorgen. Der Strom wird komplett im Unternehmen selbst genutzt: Die Verwaltungsgebäude und die Werkstatt werden nun vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt. Überschüssige Energie kommt dem Betrieb des Schotterwerks zugute. „Das Projekt auf unseren Dächern war für uns nur der erste Schritt“, erklärt Geschäftsführer Ralf Jessberger von Baresel. „Mit dem geplanten Solarpark wollen wir unser Engagement für den Klimaschutz weiter ausbauen und ein klares Zeichen für nachhaltige Industrie in der Region setzen.“

Darüber hinaus gibt es erste Ideen der Gemeinde, einen noch zu definierenden Teil des Hochplateaus zukünftig gegebenenfalls auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – etwa als Aussichtspunkt. Angestoßen wurde diese Idee durch die Beteiligungsgruppe Hochberg. „Ich freue mich, dass sich die Firma Baresel hier grundsätzlich offen zeigt. So kann in Ehningen ein bedeutender Beitrag zur Energiewende geleistet werden – und zugleich ein möglicher Aussichtspunkt für unsere Bürgerinnen und Bürger entstehen“, erklärt Bürgermeister Lukas Rosengrün. Aber wie immer seien noch viele Detailfragen der Genehmigungsbehörden zu klären.