Die Männer wurden am Tag ihrer Festnahme einem Haftrichter vorgeführt. Nun sitzen sie in Untersuchungshaft. Foto: dpa

Die Kriminalpolizei in Ludwigsburg nimmt drei Türken fest, die einen kurdischstämmigen Mann mit Messer und Machete angegriffen haben sollen. Noch am selben Tag kommen die mutmaßlichen Bandenmitglieder in Haft.

Kornwestheim - Die Kriminalpolizei hat am Donnerstagmorgen drei Männer in Kornwestheim und Ludwigburg festgenommen, denen versuchter Totschlag vorgeworfen wird. Nach Angaben der Polizei sollen die drei türkischstämmigen Tatverdächtigen im Alter von 19, 24 und 25 Jahren am 12. Februar einen 26-jährigen Deutschen mit kurdischen Wurzeln in Kornwestheim angegriffen und schwer verletzt haben.

Den Ermittlungen zufolge war der 26-Jährige am Tag der Tat gegen 18 Uhr gerade dabei, in sein Auto zu steigen, das er in einem Wohngebiet unterhalb des Neuen Friedhofs abgestellt hatte. Dabei traten mehrere Männer an ihn heran und schlugen und traten auf ihn ein. Auch mit einem Messer und einer Machete stachen die Täter zu, bis Anwohner den Angriff bemerkten und sie flüchteten. Der 26-Jährige kam mit mehreren Schlag- und Stichverletzungen in ein Krankenhaus.

Bei der Festnahme findet die Polizei viele Beweismittel

Die Ermittlungsgruppe der Kripo Ludwigsburg fand bei der Festnahme der Verdächtigen am Donnerstag in deren Wohnungen viele Beweismittel, darunter Macheten, Messer, eine scharfe Schusswaffe sowie mehrere zehntausend Euro Bargeld. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden sie noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt, der die drei Verdächtigen wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft einwies. Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten dauern an.

Die mutmaßlichen Täter gehören einer nationaltürkischen Gruppierung aus dem Umfeld der Osmanen Germania an. Ob das kurdischstämmige Opfer Mitglied einer verfeindeten Gruppe ist, war am Donnerstag noch nicht klar.

Der Kriminaldirektor Frank Spitzmüller unterstreicht das konsequente Vorgehen im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen verfeindeter Gruppierungen: „Wir werden nicht zulassen, dass Gruppen gleich welcher Zugehörigkeit ihre Auseinandersetzungen in dieser Form austragen und strafbare Handlungen weiterhin mit aller Entschlossenheit verfolgen.“