Im November war das alte Sheddach noch zu sehen. Foto: Roberto Bulgrin

Die Generalsanierung der Sporthalle in Baltmannsweiler läuft. Jetzt sind weitere Baustellen aufgetaucht, die dringend angegangen werden müssen. Doch das bedeutet Mehrkosten für die Gemeinde.

Baltmannsweiler - Die Sanierung der Sporthalle in Baltmannsweiler ist bereits seit Monaten im Gange, doch jetzt sind weitere Mängel aufgefallen, die kostspielig ausgebessert werden müssen. Der Bauleiter Klaus Rommel vom zuständigen Planungsbüro Knecht war deshalb zur jüngsten Sitzung des Gemeinderates gekommen, um die notwendigen Arbeiten zu erläutern.

Die teuerste Nachbesserung betrifft die Holzleimbinder an der Hallendecke. Durch den Lichteinfall durch die Lichtbänder im alten Sheddach hätten sie in den vergangenen beinahe 40 Jahren sehr gelitten, so Rommel. Noch dazu sei das Dach an vielen Stellen undicht gewesen, sodass die Binder auch Wasserschäden aufweisen. Geplant ist, dass die Holzleimbinder geschliffen, gereinigt und dann weiß gekalkt werden. So bleibe die Holzmaserung sichtbar. Kostenpunkt: 35 000 Euro. Der Grund für den hohen Preis seien die Hebebühnen, die für den Arbeitseinsatz nötig seien. Dennoch sei jetzt der richtige Zeitpunkt, die Binder zu streichen. „Wenn der Sportboden erst einmal verlegt ist, dürfen solche Maschinen nicht mehr in die Halle“, so Rommel. Dann müssten die Arbeiten mit Gerüsten ausgeführt werden, was noch aufwendiger wäre. Ob die Standfestigkeit der Binder denn trotz des Wasserschadens noch gegeben sei, wollte Carlo Schlienz (CDU) wissen. Die Prüfstatiker hätten das bejaht, versicherte Rommel. Er sehe keinen Grund für eine weitere Überprüfung.

„Mehrkosten nicht unverhältnismäßig“

Die zweite „Baustelle“ auf der kommunalen Baustelle ist ein Thema, das im Vorfeld ebenfalls nicht aufgefallen war. Dabei geht es um Luftzüge in der Halle, die seinerzeit nicht luftdicht gebaut wurde. Dies sei dem Alter der Sporthalle geschuldet, die damaligen Planer hätten wohl schlichtweg nicht dran gedacht, sagte Rommel. Die Kosten von mehr als 27 000 Euro für die Abdichtung am Trauf würden sich innerhalb von fünf bis zehn Jahren rechnen, ist der Bauleiter überzeugt. Für die Ratsmitglieder stand schnell fest, dass beide Sanierungen notwendig sind. „Man kann nicht ein Gebäude für fünf Millionen Euro sanieren und das erste, was die Leute sehen, wenn sie reingucken, sind Wasserschäden“, sagte beispielsweise Alexander Strobel (SPD). Nicht überrascht darüber, dass noch weitere Mängel zutage getreten seien, zeigten sich Herbert Schrag (FWV) und Roland Fink (Grüne). Wer an einem alten Gebäude mit Sanierungen beginne, werde immer noch mehr finden, was es zu reparieren gelte. Auch Bürgermeister Simon Schmid drückte aus, die Verwaltung könne die zusätzlichen Arbeiten mit gutem Gewissen empfehlen. Die Mehrkosten seien nicht unverhältnismäßig. Das Gremium stimmte schließlich einhellig dafür, die Halle abzudichten und die Holzleimbinder zu richten. Ebenfalls vergeben wurde eine neue Prallwand für die Halle sowie zugehörige Türen. Die alten hätten den Vorschriften der Unfallkasse Baden-Württemberg nicht mehr entsprochen.

Bauende nach den Sommerferien

Klaus Rommel führte in der Gemeinderatssitzung auch den Fortschritt an der Sporthalle aus. Man habe das Dach jetzt komplett geschlossen. Innen seien Decken und Böden entfernt worden, die Bänke seien inzwischen ausgebaut und nun könne die Technik neu installiert werden. Auch die Lampen aus der alten Halle könnten wieder angebracht werden. Zuletzt habe der Fliesenleger Vorarbeiten geleistet, um in dieser Woche mit den Fliesenarbeiten beginnen zu können. Anfang Mai sollen die Dachdecker anrücken. Sie werden laut Rommel sieben Wochen brauchen. Ende Mai werden die Deckenstrahlplatten eingebaut. Ein Problem stelle derzeit die Materialbeschaffung dar. Dämmstoffe und Abdichtungen seien schwierig zu bekommen. Auch Corona und die vorgeschriebenen Tests erschwerten die Arbeit. Dennoch, so Rommel, wolle man nach den Sommerferien mit der Generalsanierung fertig sein.