Zehn Mitglieder des Stuttgarter Balletts haben Soli für die Abschlussklasse der Ballettschule in Monterrey, Mexiko, choreografiert. Intendant Tamas Detrich, Mitte, hat das Projekt seiner Solistin Rocío Alemán unterstützt. Foto: Roman Novitzky/SB

Rocío Alemán, Solistin des Stuttgarter Balletts, will den Tanznachwuchs in ihrer Heimat Mexiko fördern. Dafür hat sie sich ein interkulturelles Austauschprojekt ausgedacht.

Stuttgart - Erfahrungen sind der wichtigste Stoff für den Antrieb eines Tänzers. Das weiß auch Rocío Alemán, seit dieser Spielzeit Erste Solistin des Stuttgarter Balletts. Gleich im Zehnerpack exportiert die Mexikanerin, die 2011 ihren Abschluss an der John-Cranko-Schule machte und seither für das Stuttgarter Ballett tanzt, Möglichkeiten zur Erfahrungserweiterung in ihre alte Heimat. „Crear para crecer“ ( „Gestalten um zu wachsen“) heißt das Pilotprojekt, das den Austausch mit der mexikanischen Ballettschule Escuela Superior de Música y Danza de Monterrey (ESMDM) startet. Zehn Mitglieder des Stuttgarter Balletts haben dafür dreiminütige Soli für die Abschlussklasse der ESMDM gestaltet, einstudiert wurden sie per Video. Zusammengefügt ergeben sie einen 60-minütigen Tanzfilm, der am 25. September um 19 Uhr auf dem Youtube-Kanal des Projekts Premiere feiert. Die Partitur für alle Stücke wurde von Marc Strobel, Perkussionist des Staatsorchester, eigens für dieses Projekt komponiert.

Im Angebot Eindrücke von der aktuellen Tanzsprache Europas

Von Stuttgarter Seite mit dabei sind als Choreografen Aurora de Mori, Vittoria Girelli, Agnes Su, Fabio Adorisio, Rolando D’Alesio, Alessandro Giaquinto, Shaked Heller, David Moore, Roman Novitzky und Louis Stiens. Im Vordergrund steht für Rocío Alemán, den Horizont der Absolventen und Absolventinnen zu erweitern.

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„Ich wollte meiner Schule etwas zurückgeben“, sagt die Stuttgarter Solistin zu ihrer Motivation. Wertvolle Erfahrungen, Einblick in die Arbeit einer weltberühmten Kompanie, Eindrücke von der aktuellen europäischen Tanzsprache, bessere Chancen bei der Jobsuche als Profitänzer – mit ihrem Projekt will die Mexikanerin gezielt den Nachwuchs fördern. „Außerdem hoffe ich, die Präsenz mexikanischer Künstler und Künstlerinnen in Theatern und auf Bühnen in aller Welt zu erweitern“, fügt sie an. Und nebenbei betont Alemáns Projekt „Crear para crecer“ die Grenzen überwindende Kraft des Tanzes.

Info

Film
Auf dem Youtube-Kanal „Creare Crescere“ hat der Pilotfilm am 25. September um 19 Uhr Premiere.

Person
Rocío Alemán wurde in Monterrey, Mexiko, geboren. Ihre tänzerische Ausbildung begann sie im Jahr 2003 an der Escuela superior de Música y Danza de Monterrey. Im Jahr 2008 wechselte sie an die Cranko-Schule nach Stuttgart. Seit dem Abschluss 2011 tanzt sie für das Stuttgarter Ballett, erst als Elevin, heute als Erste Solistin.