Zugausfälle und Verspätungen von 190 bis 230 Minuten in Mönchengladbach Foto: Pfisterer

Der Bahnstreik macht bundesweit Reisenden zu schaffen. Das gilt auch für die Fans des VfB Stuttgart, die nach der 0:3-Niederlage in der Fußball-Bundesliga am Sonntagabend in Mönchengladbach geblieben sind – und für unsere VfB-Reporter, die ebenfalls betroffen sind. Ein Lagebericht.

Mönchengladbach - Vor dem Bahnhof in Mönchengladbach verteilt ein Werbetrupp Markenbutter, die Nachfrage ist allerdings nicht gerade reißend. Das liegt nicht nur an der Kuriosität des Produkts, sondern alleine daran, weil gar nicht viele Menschen vorbeikommen. Es ist nicht viel los an diesem kalten Montagmorgen, eine Auswirkung des Bahnstreiks, der mittlerweile beendet ist, aber immer noch Auswirkungen hat. Und von 15 Uhr an wird der Bahnhof dann ganz menschenleer sein.

Bombenentschärfung in der Innenstadt

Denn wegen einer 250 Kilogramm schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg, die in der Nähe entdeckt wurde und die am Abend vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft werden soll, wird eine Areal im Umkreis von 300 Metern von einem Baugrundstück an der Steinmetzstraße in der Mönchengladbacher Innenstadt von 13 Uhr an evakuiert. „Ein Spektakel, hoffentlich steht morgen noch alles“, sagt die freundliche Dame von unserer Hotelrezeption.

Die Abreise für die Fans des VfB Stuttgart, die nach der 0:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach in der Stadt am Niederrhein geblieben sind, gestaltet sich also doppelt schwierig. Es sind allerdings gar nicht so viele. Der Großteil der Anhänger ist mit Autos und Bussen an- und zumeist noch am Sonntagabend wieder abgereist.

Alle Mietwagen sind vergriffen

Wenige nur haben in Mönchengladbach übernachtet, wo außer in Ausnahmelokalen wie der Borussia-Fankneipe „Humboldt-Schänke“ am Sonntagabend früh die Bordsteine nach oben geklappt wurden. Sie sind von Zugausfällen oder Verspätungen von 190 bis 230 Minuten betroffen. Hinzu kommt, dass es keine Ausweichmöglichkeiten gibt: Die Mietwagen in Mönchengladbach sind allesamt vergriffen. Unsere VfB-Reporter, mit der Bahn angereist, hatten gerade noch Glück. Zunächst schien es so, als ob die Mietwagenfirma ihre Onlinebuchung eines Wagens der Kompaktklasse absagen müsste mangels Fahrzeug, doch jetzt ist ein schnuckliger Neunsitzer aus Krefeld auf dem Weg nach Mönchengladbach. „Das letzte Auto, das wir auftreiben konnten“, sagt die freundliche Dame von der Mietwagenfirma.