Vor allem aus die Passagiere der S-Bahn kommen harte Zeiten zu. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der Stuttgarter Gemeinderat geht wegen der kurzfristig angekündigten Streckensperrungen hart mit der Bahn ins Gericht. Die erläutert erste Ideen für einen Baustellenfahrplan.

Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart ist über das Gebaren der Deutschen Bahn verstimmt – das machten Sprecherinnen und Sprecher aller Fraktionen und Gruppierungen deutlich. Hintergrund sind die von der Bahn jüngst angekündigten Sperrungen wichtiger Streckenabschnitte, um die Sicherungstechnik auf Vordermann zu bringen. Einig war man sich darüber, dass die Ankündigung viel zu kurzfristig ergangen ist – und man sich deutlich mehr Informationen über die konkreten Auswirkungen aufs Zugangebot gewünscht hätte.

Erste Überlegungen aber noch nichts Definitives

Zumindest bei letzterem Kritikpunkt konnte Rüdiger Weiß, der Fahrplanchef der DB im Südwesten, etwas Licht ins Dunkel bringen. Allerdings sei das Vorgestellte nur ein Arbeitsstand der sich noch ändern könne. Bis zu den Sommerferien, in denen der Innenstadttunnel der S-Bahn gesperrt ist, wird es drei Phasen von Sperrungen in Bad Cannstatt und an der Strecke Richtung Waiblingen geben.

Die erste dauert vom 21. bis 25. April. Die S-Bahnlinien 1 bis 3 fahren demnach dann alle halbe Stunde. Die S 4 fährt nicht zwischen Marbach und Backnang. Über diesen eingleisigen Abschnitt werden die Regionalzüge aus Nürnberg, Crailsheim und Schwäbisch Hall Richtung Stuttgart umgeleitet. Die Regionalzüge aus Aalen werden an Bad Cannstatt vorbei in Richtung Esslingen umgeleitet, von wo aus sie auch den Verkehr ins Filstal bedienen. Wer von dort oder aus dem Ostalbkreis nach Stuttgart möchte, muss umsteigen. Die Züge der Schusterbahn zwischen Untertürkheim und Kornwestheim fahren nicht. Beim Fernverkehr bleibt von den regelmäßig verkehrenden Zügen pro Stunde eine Verbindung nach Ulm und München erhalten. Die ICEs zwischen Dortmund und München umfahren den Hauptbahnhof über die Schusterbahn. Die Intercity-Linien zwischen Karlsruhe und Nürnberg sowie München entfallen.

Vor allem Ost-Württemberg betroffen

Während der zweiten Sperrpause vom 25. April bis 12. Mai ist der Fernverkehr nicht betroffen. Die Züge aus Aalen und dem Filstal werden in Esslingen verknüpft und kommen nicht nach Stuttgart. Auf der Schusterbahn sind keine Personenzüge unterwegs.

Vom 12. Mai bis 9. Juni sind die Einschränkungen bei der S-Bahn massiv. Die Linien aus Schorndorf und Backnang enden in Waiblingen. Auch für den Regionalverkehr aus Aalen ist dort Endstation. Zwischen Bad Cannstatt und dem Hauptbahnhof können S-Bahnen pendeln.