Während Tofa und Tahura erfolgreich getrennt wurden, warten die beiden Mädchen Rabia und Rukia (Foto) noch auf ihre Operation. Foto: ZUMA Wire

In einer komplexen Operation haben Chirurgen in Bangladesch ein siamesisches Zwillingspaar getrennt. Die neunstündige Operation am Dienstag war nach Angaben der Ärzte ein „hundertprozentiger Erfolg“.

Dhaka - Chirurgen in Bangladesch haben in einer komplexen Operation ein siamesisches Zwillingspaar getrennt. Nach Angaben der Ärzte war die neunstündige Operation am Dienstag (Ortszeit) ein „hundertprozentiger Erfolg“. Demnach waren dutzende Ärzte bei der OP anwesend, um die zehnmonatigen Mädchen Tofa und Tahura von einander zu trennen - sie waren an der Wirbelsäule und am Enddarm zusammengewachsen.

Wie die Ärzte berichteten, sind die Zwillinge nach der Operation in einem „stabilen Gesundheitszustand“. „Es ist eine bahnbrechende Operation in unserer Medizingeschichte“, sagte einer der behandelnden Ärzte vom Dhaka Medical College Krankenhaus, Abdul Hanif, zur Nachrichtenagentur AFP. Demnach müssen die Zwillinge noch mindestens zwei weitere Male operiert werden, damit sich ihre inneren Organe vollständig entwickeln können.

Hanif sagte, es sei das erste Mal, dass siamesische Zwillinge in Bangladesch erfolgreich getrennt wurden. Tofa und Tahura stammen aus einer armen Familie und wurden vor einem Monat in die Hauptstadt Dhaka ins Krankenhaus gebracht. Ihre Mutter Shahida Begum sagte nach der Operation, sie „bete zu Gott, damit die Kinder schnell gesund werden“.

Derweil wartet ein weiteres siamesisches Zwillingspaar in Dhaka auf seine Operation: Ärzte wollen die beiden einjährigen, am Kopf zusammengewachsene Mädchen Rabia und Rukia operativ trennen. Zunächst müssten sie aber feststellen, ob sich die ansonsten gesunden Kinder ein Gehirn teilten, was den Eingriff erheblich erschweren würde.